Wildbad Kreuth:Aufatmen bei der CSU

Es scheint wieder aufwärts zu gehen für die CSU: In einer aktuellen Umfrage kommt die Partei auf 46 Prozent der Stimmen. Für die Freien Wähler sieht es hingegen schlecht aus.

Die Stimmung in der CSU-Fraktion ist gut. Fast schon ausgelassen. Parteichef Horst Seehofer geht mit seinem Generalsekretär Alexander Drobrindt spazieren. Umweltminister Markus Söder wirft mit Schneebällen um sich. Und auch sonst scheint es bei der Klausurtagung in Wildbad Kreuth recht ruhig zuzugehen.

Kreuther Klausur der CSU-Fraktion

Idylle in Kreuth: CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt (rechts) und Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer spazieren durch ein nahegelegenes Waldstück.

(Foto: dapd)

Nur heute morgen könnte der eine oder andere Abgeordnete ein wenig nervös gewesen sein. Der Bayerische Rundfunk (BR) hatte eine neue Umfrage angekündigt. Kann die CSU die 45 Prozent der Wählerstimmen halten, die die letzte Emnid-Umfrage der Partei beschert hatte?

Ja, sie kann. Die Partei kann ihren Aufwärtstrend nach langer Durststrecke auch noch fortsetzen: Auf 46 Prozent der Wählerstimmen würde die CSU derzeit kommen, wenn am Sonntag Wahlen wären. Bei der Landtagswahl 2008 hatte die CSU nur 43,4 Prozent erreicht.

Und die wohl beste Nachricht für die Partei: Sie könnten auf eine absolute Mehrheit der Mandate im Landtag hoffen. Eine Alleinregierung ohne Koalitionspartner wäre wieder möglich.

Noch vor einem Jahr war die Situation besonders angespannt. Bei der Bundestagswahl im Herbst 2009 kam die CSU auf 42,5 Prozent der Stimmen - das schlechteste Bundestagswahlergebnis seit 1949. Ein Ende des Abwärtstrends war nicht in Sicht. Gebeutelt von dem Milliardendesaster bei der Bayerischen Landesbank (BayernLB) befürchteten einige in der Partei sogar, man könne unter die 40-Prozent-Marke rutschen. Am Ende waren es 41 Prozent der Stimmen.

Bei der aktuellen Umfrage wurde auch die Wählergunst für die anderen Parteien im Freistaat abgefragt: SPD und Grüne würden demnach bei einer Landtagswahl derzeit auf je 17 Prozent kommen. Die Grünen wären damit erstmals zweitstärkste Kraft im Freistaat.

Weniger erfreulich ist die Umfrage hingegen für die FDP. Sie käme zwar mit sechs Prozent der Stimmen wieder in den Landtag. Im Vergleich zu der Umfrage von vor einem Jahr, müssen die Liberalen jedoch ein Minus von fünf Prozentpunkten hinnehmen. Die Freien Wählern würde mit vier Prozent das Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde drohen.

Die Partei Die Linke, die vor einem Jahr noch mit fünf Prozent den Sprung in den Landtag geschafft hätte, würde bei aktuellen Wahlen außen vor bleiben. Sie käme der Umfrage zufolge auf vier Prozent der Stimmen.

Erstellt wurde die repräsentative Umfrage vom Meinungsforschungsinstitut Infratest-dimap für das BR-Politikmagazin Kontrovers.

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