Die meisten Bayern sind mit der aktuellen Wirtschaftslage sehr zufrieden. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des GMS-Instituts im Auftrag der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie. Demnach empfinden 70 Prozent der Befragten die Wirtschaftslage in Deutschland als gut oder sehr gut; nur vier Prozent halten sie für schlecht. 51 Prozent sagten, in Bayern laufe es besser als in anderen deutschen Bundesländern. Zudem erwarten 38 Prozent, dass es mit der Wirtschaft in den kommenden zwölf Monaten weiter bergauf gehen werde. Insgesamt wurden für die Umfrage knapp 1000 Menschen befragt.
Die Ergebnisse sind nur scheinbar lapidar: Von nichts kommt bekanntlich nichts, vor allem nicht in Zeiten, in denen wichtige Handelspartner wie die USA mit Protektionismus drohen. Gerade Bayerns Wirtschaft ist abhängig vom Außenhandel. Um ein "Signal für den Freihandel" zu setzen, brach Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) daher am Dienstag nach Japan auf. Aigner will in Tokio bei japanischen Unternehmen für den Standort Bayern werben, auf der Reiseliste stehen unter anderem die Konzernzentralen von Fujitsu und Sony. "Freier Handel und internationale Geschäftsbeziehungen sind die Voraussetzung für Wachstum und Wohlstand in der Welt", sagte Aigner. Sie hoffe deshalb, dass ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan nach dem Vorbild des Abkommens mit Kanada, Ceta, gelinge. Darüber wolle sie auch mit japanischen Parlamentariern sprechen.
Die Beziehungen zwischen Deutschland und Japan gelten allgemein als sehr gut, auch vor dem Hintergrund gemeinsamer Prinzipien wie Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Menschenrechte. Japan ist die drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt. Das bayerisch-japanische Handelsvolumen belief sich 2016 auf rund 6,9 Milliarden Euro. "Damit ist Japan nach den USA und China der drittwichtigste nicht-europäische Handelspartner Bayerns", sagte Aigner.