Weihnachten mit der CSU:Was wir Söder verdanken

Bayerisches Kabinett tagt in Nürnberg

Ministerpräsident Horst Seehofer (rechts) und Bayerns Finanzminister Markus Söder (beide CSU) auf dem Christkindlesmarkt in Nürnberg.

(Foto: dpa)

Weiß-blaue CSU-Bikinis für Journalistinnen: Weihnachten ist die Zeit des Schenkens und der Dankbarkeit - und Markus Söder hat in seiner Karriere schon viel verschenkt. Und auch die Bayern müssen ihm dankbar sein. Etwa für Vollkornbrot.

Eine Glosse von Roman Deininger

Weihnachten ist die Zeit der Freude, des Schenkens und der Dankbarkeit. Es ist uns eine unbandige Freude, Ihnen, liebe bayerische Mitbürger, zum Hochfest der Geburt des Herrn eine kurze Auflistung jener Dinge zu schenken, für die wir alle Markus Söder dankbar sein sollten. Man vergisst ja so leicht, man muss erinnert werden. Sie werden sehen: Dieses fremde, verstörende Gefühl, das Sie in diesem stürmischen Advent zum allerersten Mal überkam, diese stille Sympathie für diesen Söder - Sie dürfen sie ruhig zulassen.

Denn Söder ist einer, der in seiner Karriere immer auch selbst mit Freude geschenkt hat, etwa einst zwei Journalistinnen weiß-blaue CSU-Bikinis. Er ist einer, der immer raus ging zu den Leuten, mit seinem berüchtigten Wahlkampf-Fahrrad samt Anhänger daheim in Nürnberg und notfalls mit einem "Stoiber-Truck" zu den deutschen Urlaubern an die Adria. Er hat - in alphabetischer Reihenfolge - die Delfine im Nürnberger Zoo gerettet, den Fränkischen Bocksbeutel (vor Brüsseler Bürokraten), die Igel Micki und Mucki (vor Vereinsamung im Tierheim), die Seele der Mainzelmännchen (vor dem ZDF), das Sandmännchen (vor mitleidlosen Ossis), unsere bayerischen Singvögel (vor italienischen Fallenstellern), den "Tatort" (vor anti-fränkischen Umtrieben) und unser Vollkornbrot (vor der EU).

Wenn er sich mit seinen Vorschlägen durchgesetzt hätte, würde schlechten Eltern heute das Kindergeld gestrichen und Jugendliche unter 14 Jahren hätten abends Ausgangssperre. Söders Rekordwert brillanter Ideen eines CSU-Generalsekretärs wurde erst 2012 von Alexander Dobrindt übertroffen.

Söder hat, viel früher als andere, auf Guttenbergs charakterliche Schwächen hingewiesen. "Södern" ist ein gängiges Verb geworden, wie das bei anderen Namen (Fahrenschon, Haderthauer, Aigner) unvorstellbar wäre. Nicht zuletzt hat uns Markus Söder geholfen, die Unwetter der Politik frei von Furcht zu durchwandern. "Solange es richtig scheppert", hat er gesagt, "ist alles im Lot." Also: Fröhliche Weihnacht überall.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text enthielt in der ursprünglichen Fassung falsche Angaben. Diese wurden richtig gestellt.

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