Weiden:Ermittlungen wegen Todesschüssen

Jahrzehnte nach dem gewaltsamen Tod von DDR-Bürgern am Eisernen Vorhang der Tschechoslowakei hat die Staatsanwaltschaft Weiden Ermittlungen gegen mögliche Täter aufgenommen. Es gehe um vier deutsche Opfer, die zwischen 1967 und 1986 auf der Flucht nach Westen erschossen wurden, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Gerd Schäfer am Dienstag. "Wir rollen diese Fälle jetzt auf." Opfervertreter der Stiftung "Platform of European Memory and Conscience" hatten das Verfahren ins Rollen gebracht. Zwei Männer wurden demnach an der damaligen Grenze zur Oberpfalz erschossen, einer wurde an der slowakischen Grenze zu Österreich von Hunden zerfleischt und ein weiterer beim Durchschwimmen eines Flusses von tödlichen Schüssen getroffen. Das Verfahren richte sich derzeit gegen mehr als 50 Menschen, vor allem frühere Entscheidungsträger, aber auch mögliche Schützen, sagte Schäfer. Der Bundesgerichtshof hatte im Juli das Landgericht Weiden als zuständiges Gericht festgelegt. Das Landeskriminalamt unterstütze die Ermittlungen. Wie lange sich diese hinziehen werden, sei unklar, sagte Schäfer. "Das kann sehr langwierig werden."

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