Wegen geschönter Abi-Noten:Anzeige gegen Schulleiter

Er soll die Bewertung aller Deutsch-Abiturarbeiten um einen Punkt nach oben korrigiert haben: Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen den Schulleiter des Coburger Gymnasiums "Casimirianum" aufgenommen. Hintergrund ist eine anonyme Anzeige.

Wegen des Vorwurfs geschönter Abi-Noten an einem Coburger Gymnasium ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Schulleiter und zwei Mitarbeiter des Kultusministeriums. Es habe eine anonyme Anzeige wegen Falschbeurkundung im Amt gegeben, sagte Coburgs Leitender Oberstaatsanwalt Anton Lohneis am Donnerstag - und bestätigte damit einen Bericht des Bayerischen Rundfunks.

Dem Direktor des Gymnasiums "Casimirianum" wird vorgeworfen, die Bewertung aller Deutsch-Abiturarbeiten um einen Punkt nach oben korrigiert zu haben. Das Kultusministerium hatte den Fall nach Bekanntwerden im Juli überprüft und war zu dem Schluss gekommen, dass der Direktor zwar fachlich richtig gelegen habe. Die Notenänderung hätte jedoch in der Lehrerkonferenz beschlossen werden müssen.

"Die Anzeige hat eine gewisse Qualität, die darauf hindeutet, dass es jemand ist, der sachkundig ist und eine gewisse Nähe zur Schule hat", sagte Lohneis. Der anonyme Absender hatte neben dem Schulleiter auch den zuständigen Ministerialbeauftragten und den Pressesprecher des Kultusministeriums, Ludwig Unger, angezeigt. Unger verwies darauf, dass er als Sprecher überhaupt keine Beurkundung zu vollziehen habe. Er sehe dem Ergebnis der Ermittlungen gelassen entgegen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: