Wechsel an der CSU-Spitze:Erwin Huber macht's noch vier Wochen

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Jetzt amtlich: CSU-Chef Huber tritt zum 25. Oktober zurück. Als sein Nachfolger ist Parteivize und Bundesminister Horst Seehofer im Gespräch.

CSU-Chef Erwin Huber stellt sein Amt zum 25. Oktober zur Verfügung. Dies teilte Huber auf einer Pressekonferenz in der Münchner CSU-Parteizentrale mit.

Muss die Verantwortung tragen: Erwin Huber nach der Wahlschlappe für die CSU (Foto: Foto: ddp)

Die kurze Erklärung hat folgenden Wortlaut: "Die CSU hat ein sehr enttäuschendes Wahlergebnis zu bewältigen. Mir ist wichtig, dass das in einem geordneten Verfahren geschieht. Auf meinen Vorschlag hat der Parteivorstand für Samstag, 25. Oktober 2008, einen Sonderparteitag in München einberufen.

Ich werde beim Parteitag mein Amt als CSU-Vorsitzender zur Verfügung stellen. Bis dahin nehme ich meine Aufgaben in vollem Umfang wahr. Ich gebe damit meiner Partei die Chance für einen personellen Neubeginn an der Spitze.

Ich danke meiner Partei und vielen Parteifreundinnen und Parteifreunden für das Vertrauen und für ihre Unterstützung, die ich in diesem höchsten Parteiamt bekommen habe. In meinen 13 Monaten als CSU-Vorsitzender war es mein Ziel, die CSU stabil und zukunftsfähig zu halten. Sie ist an wichtigen Stellen jünger und weiblicher geworden. Mit dem Steuerkonzept 'Mehr Netto für alle' habe ich Impulse im Sinne christlich-sozialer Politik gesetzt, die weit über meine Amtszeit hinaus wirken werden.

Ich bleibe in der politischen Verantwortung und werde nach besten Kräften für Bayern und die CSU arbeiten. Ich danke Ihnen."

Nachfolger Hubers wird voraussichtlich der bisherige Parteivize und Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer. Dies bestätigte Bundeswirtschaftsminister Michael Glos am Dienstagvormittag. Seehofer soll auch Spitzenkandidat bei der Bundestagswahl 2009 werden. In seiner Erklärung ließ Huber aber weder ein Wort über seine Nachfolge noch über Generalsekretärin Haderthauer fallen. Auch ihr Posten scheint gefährdet.

Seehofer soll auch Spitzenkandidat bei der Bundestagswahl 2009 werden. Ministerpräsident Günther Beckstein bleibt offenbar trotz des Absturzes der CSU bei der Landtagswahl im Amt. Spekulationen, dass auch er seinen Posten räumt, wies die Staatskanzlei entschieden zurück.

Auch Generalsekretärin Christine Haderthauer wird wahrscheinlich ihr Amt verlieren. Wie Huber wird sie vorläufig bis zum Sonderparteitag im Amt bleiben.

Am Montagabend hatten sich Huber, Beckstein, Seehofer und mehrere andere führende CSU-Politiker in München zu einem Krisengespräch getroffen. Die CSU war bei der Landtagswahl am Sonntag von 60,7 auf 43,4 Prozent abgestürzt.

Sie büßte ihre Alleinherrschaft ein und ist künftig auf einen Koalitionspartner angewiesen.

© dpa/gdo/cag - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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