Die frühere Fürther CSU-Landrätin Gabriele Pauli wird auf Platz acht der mittelfränkischen Bezirksliste der Freien Wähler (FW) für die Landtagswahlen ins Rennen gehen. Auf der Nominierungsversammlung in Kammerstein (Landkreis Roth) folgten die 43 Delegierten am Mittwoch Abend nicht dem Vorschlag des Bezirksverbandes.
Der hatte die CSU-Rebellin, die jetzt als FW-Direktkandidatin im Wahlkreis Nürnberg-Nord gegen Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) antritt, auf Rang neun gesetzt.
In Abwesenheit von Pauli, die am Donnerstag im Urlaub in der Türkei ihren 51. Geburtstag feiert, gab es unter den Delegierten eine teilweise hitzige Diskussion über ihre Kandidatur.
Zum Auftakt hatte die mittelfränkische Bezirksvorsitzende Karin Knorr appelliert, die Personalie Pauli nicht in den Mittelpunkt zu stellen. "Ich bitte darum, dass wir uns nicht in Personaldiskussionen ergehen, sondern die Themen in den Mittelpunkt stellen", sagte sie.
Irene Häusler, Kandidatin für die Spitzenkandidatur und Mitglied des Landesvorstandes, erklärte, sie habe die Nominierung Paulis mit Befremden zur Kenntnis genommen. Diese widerspreche ihrer Ansicht nach der Satzung der Partei, weil sie Egoismus und Einzelinteressen ausschließe. Die Freien Wähler dürften nicht zur "Pauli-Partei" werden.
Landesvorsitzender Hubert Aiwanger vermied einen Kommentar zu Pauli, wünschte sich aber, dass die FW persönliche Erwägungen zurückstellen.