Wahl des Bürgermeisters:Bodenmais wählt Adam-Nachfolger

Knapp 2900 Bodenmaiser sind am Sonntag zur Wahl des Bürgermeisters aufgerufen. Seit Michael Adam ist hier alles anders.

Knapp 2900 Bodenmaiser sind am Sonntag zur Wahl des Bürgermeisters aufgerufen. Vor ein paar Jahren hätten sich für diese Nachricht nur lokale Medien interessiert, doch seit Michael Adam ist alles anders: Seit der damals 23-Jährige im Mai 2008 für die SPD das Rathaus eroberte und bundesweit Schlagzeilen schrieb, hat sich in dem Tourismusort im Landkreis Regen einiges verändert. Die Leute seien offener und politischer geworden, sagen Beobachter.

Fast 400 Bürger besuchten diese Woche eine der Vorstellungsrunden, in denen die drei Kandidaten ihre Konzepte für Bodenmais präsentierten - eine vor Jahren undenkbare Zahl.

Und auch das Parteidenken ist aufgeweicht worden: So sind im vergangenen Sommer zwei Mitglieder der CSU-Gemeinderatsfraktion nach mehr als 40-jähriger Mitgliedschaft aus der Partei ausgetreten, weil ihnen eine zu große Sympathie für Adams Politik nachgesagt wurde. Einer der beiden, Josef Weikl, tritt als Parteiloser nun selbst bei der Wahl an. Die anderen Kandidaten sind Joachim Haller (CSU) und Jochen Koller (Freie Wähler).

Dass Adam in seinen drei Amtsjahren erfolgreich war, bescheinigten ihm selbst Kritiker: Die Übernachtungszahlen stiegen um fast 200.000 auf 860.000 Besucher, die Schulden der klammen Gemeinde wurden von 18 auf 15 Millionen Euro gesenkt.

Die SPD wird das Amt nun allerdings wieder abgeben müssen. Michael Adam hat inzwischen die Nachfolge des Regener Landrats Heinz Wölfl angetreten, der sich selbst getötet hatte.

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