Votum am Bodensee:Lindauer wählen Oberbürgermeisterin ab

Deutliches Votum für den Wechsel: Bei den Oberbürgermeisterwahlen in Lindau schneidet die parteilose Amtsinhaberin Petra Seidl am schlechtesten ab. Die meisten Stimmen bekommt Gerhard Ecker - doch der Sozialdemokrat muss noch in die Stichwahl.

Bei der Oberbürgermeisterwahl in Lindau am Bodensee hat am Sonntag keiner der vier Kandidaten die absolute Mehrheit bekommen. Die parteilose Amtsinhaberin Petra Seidl wurde nach zwölf Jahren mit 17,9 Prozent klar abgewählt. Die meisten Stimmen konnte nach dem vorläufigen Endergebnis mit 34,7 Prozent der Kandidat von SPD und Freien Wählern, Gerhard Ecker, auf sich vereinen

"Ich habe meine Wahlziele erreicht und schon im Vorfeld gespürt, dass ich vorne liegen werde", sagte Ecker. Am 26. Februar kommt es zu einer Stichwahl mit dem zweitplatzierten Klaus Tappeser (CSU), der 28,4 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte.

Tappeser war erst vor rund vier Wochen in den Wahlkampf eingestiegen, nachdem der ursprüngliche CSU-Kandidat Rainer Rothfuß in der Frage über den künftigen Standort des Hauptbahnhofs der Stadt seiner Partei nicht folgte und es vorzog, seine Kandidatur niederzulegen. "Vor dem Hintergrund eines so kurzen Wahlkampfs, bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ich wollte ins Stechen - das habe ich erreicht", sagte Tappeser.

Mit 19,1 Prozent Stimmanteil holte Max Strauß (Bunte Liste) den dritten Rang. Die parteilose Amtsinhaberin Petra Seidl war Schlusslicht der vier Kandidaten: "Lindau hat sich klar für einen Wechsel ausgesprochen", sagte Seidl.

Unter anderem gab es Unzufriedenheit über die Stagnation bei mehreren Großprojekten, darunter die Renovierung der Inselhalle, der Bau einer Bahnunterführung sowie der Bau einer neuen Hauptfeuerwache. Ein weiteres Dauerthema, das aber jenseits der alleinigen Entscheidungskompetenz der Stadt liegt, ist der Umbau des Bahnhofs.

19.250 Bürger waren zur Wahl aufgerufen, davon beteiligten sich 54,6 Prozent. Damit lag die Wahlbeteiligung im Vergleich zum letzten OB-Wahlgang 2006 mit einem Plus von fast sechs Prozent deutlich höher.

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