Verkehr:Pilotprojekt auf der A 9 mit vernetzten Autos

Wie per Mobilfunk miteinander vernetzte Autos künftig sicherer unterwegs sind, haben Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und mehrere Autoexperten am Montag auf der Autobahn 9 in Oberbayern anhand zweier Pilotprojekte gezeigt. Dobrindt sprach von einem "Sprung in das digitale Echtzeitalter", der Unfälle und Staus vermeiden helfe. Bei dem einen Projekt werden Autofahrer auf der Überholspur künftig frühzeitig gewarnt, wenn ein zwischen Lastwagen auf der rechten Spur verstecktes Auto nach links ausscheren möchte - und gleichzeitig wird der Ausscherende gewarnt, dass sich auf der Überholspur ein schnelleres Fahrzeug nähert. Bei dem anderen Projekt werden Bremsvorgänge auch an weiter hinten folgende Autos gemeldet, die die Bremslichter der vorderen Fahrzeuge noch gar nicht sehen können.

Dafür haben die Deutsche Telekom und Nokia das LTE-Mobilfunknetz auf der Autobahnstrecke bei Pfaffenhofen an der Ilm so ausgebaut, dass Signale zwischen Autos in weniger als zwei Hundertstelsekunden ausgetauscht werden können. Mit Programmen des Fraunhofer-Instituts und des Autozulieferers Continental werden die Positionen der Autos genau erfasst und die Warnungen verschickt. Die Echtzeit-Kommunikation erlaube "auf Situationen zu reagieren, die weder von den Augen des Fahrers noch den Sensoren des Fahrzeugs erfasst werden können", erklärte Continental-Innovationsexperte Ralf Lenninger. Dobrindt hatte die A 9 zum "Digitalen Testfeld" erklärt, auf der das vernetzte und das autonome Fahren in der Praxis ausprobiert werden sollen.

© SZ vom 10.11.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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