Verkehr:Laster brauchen mehr Stellplätze

SPD will Ausbau an Autobahnen. Trotz Blockabfertigung keine Staus

Die Blockabfertigung von Lastwagen auf der Inntalautobahn A 93 hat am Samstagvormittag nicht zu größeren Staus geführt. Nach Angaben der Polizei lief nach kleineren Behinderungen der Verkehr normal. Zuvor hatten die Behörden im österreichischen Tirol von den frühen Morgenstunden an eine Zählung von Lastern durchgeführt. Bei mehr als 250 Lastwagen pro Stunde sollten diese ausgebremst und auch angehalten werden. Nach fünf Stunden wurde das Verfahren wieder eingestellt.

Mit der Blockabfertigung wollte die Tiroler Landesregierung nach einem Feiertag am Freitag Staus im Großraum Innsbruck und in Richtung Brenner verhindern. Noch vor Weihnachten soll ein Gipfeltreffen in München eine Lösung für den Lkw-Transitverkehr in Richtung Italien finden. Bayerns Verkehrsminister Joachim Herrmann kritisierte Österreich für die wiederholte Blockabfertigung. "Nur den Verkehr zu behindern, löst kein Verkehrsproblem", sagte Herrmann im BR. Die Blockabfertigung soll nach Polizeiangaben am Montag fortgesetzt werden.

Unterdessen forderte die SPD im Landtag mehr Lastwagen-Parkplätze an Autobahnen. In Bayern fehlten derzeit mindestens 881 Stellplätze, teilte Fraktionschef Markus Rinderspacher auf Grundlage einer Antwort der Staatsregierung mit. Der tatsächliche Bedarf dürfte nach seiner Einschätzung mindestens doppelt so hoch sein. Die jüngste Bedarfsanalyse von 2013 habe für den Freistaat einen Fehlbestand von 2186 Lkw-Parkplätzen ergeben, seither seien aber nur 1305 neue Plätze hinzugekommen. "Was an den Raststätten nachts los ist, ist oft der Wahnsinn. Der Ausbau geht zu langsam", kritisierte Rinderspacher. Die Parkplatznot macht sich den Angaben zufolge auch in der Bußgeldstatistik bemerkbar: Die Zahl der Parkverstöße entlang der bayerischen Autobahnen stieg von 2013 bis 2016 von 1232 auf 2908. In dem Zeitraum gab es sieben Unfälle durch verkehrswidrig abgestellte Lastwagen, fünf Menschen wurden verletzt. Der Sachschaden belief sich insgesamt auf 380 000 Euro. Im laufenden Jahr wurden laut Verkehrsministerium bis zum 20. September 1936 Verstöße registriert.

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