Verkehr:Landtag fordert mehr Plätze für Räder im Zug

Pendler sollen Fahrrad und Bahn auf dem Weg zur Arbeit künftig leichter kombinieren können. Der Verkehrsausschuss des Landtags brachte dafür am Donnerstag zahlreiche Maßnahmen auf den Weg. So sollen Kommunen dabei unterstützt werden, an Bahnhöfen überdachte und bewachte Abstellanlagen zu bauen. "Fahrräder können heute vierstellige Beträge kosten, Pendler brauchen sichere Abstellplätze", sagte der CSU-Abgeordnete Eberhard Rotter. Die Abgeordneten forderten auch, mehr Platz für Räder in Regionalzügen zu schaffen und die Bahn dazu zu bewegen, die Mitnahme von Rädern im Fernverkehr zu verbessern. Im ICE ist das derzeit nicht erlaubt. Die Abgeordneten fordern von der Staatsregierung einen "Radverkehrsplan Bayern", der Ziele und Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs benennt. Innenminister Joachim Herrmann will den Plan noch in diesem Jahr vorlegen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Bayern begrüßte die Maßnahmen. "Hauptproblem ist jetzt, das auch zu finanzieren", sagte Landesvorsitzender Armin Falkenhein. Für die Förderung des Radverkehrs müsse die Regierung mehr Geld zur Verfügung stellen. "Den Radverkehr mit null zu fördern geht nicht." Der Anteil des Radverkehrs am innerstädtischen Verkehr in Bayern solle von heute elf Prozent bis 2020 auf 20 Prozent steigen. Dem ökologischen Verkehrsclub Deutschland (VCD) gehen die Maßnahmen nicht weit genug. Die Mitnahme eines Fahrrads müsse in allen Nahverkehrszügen kostenlos sein, forderte VCD-Bayern-Vorsitzender Bernd Sluka.

Diskutiert wurde im Landtag auch eine Verschärfung der Promillegrenzen für Radfahrer. Derzeit liegt die Grenze zur absoluten Fahruntüchtigkeit bei 1,6 Promille, wer mit mehr Alkohol im Blut aufs Rad steigt, begeht eine Straftat. Bei Autofahrern liegt diese Grenze bei 1,1 Promille. Die Abgeordneten können sich vorstellen, Radfahrern ab 1,1 Promille zumindest ein Bußgeld anzudrohen. Ein Unterschied zwischen alkoholisierten Rad- und Autofahrern müsse aber bleiben. "Betrunkene Radfahrer gefährden in erster Linie sich selbst", sagte der Grünen-Abgeordnete Markus Ganserer. Wer sich betrunken hinters Steuer setze, werde auch zur Gefahr für andere.

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