Urteil in Coburg:Mann tötet Freundin mit 50 Messerstichen

"Wie ein Wilder" habe er nach einem Streit auf die Frau eingestochen: Das Landgericht Coburg hat einen 39-Jährigen wegen Totschlags zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Wesentlich war die Aussage einer Frau, die die Auseinandersetzung belauscht hatte.

Wegen Totschlags ist ein Mann zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Coburg sah es am Montag als erwiesen an, dass der 39-Jährige seine Freundin im März 2012 mit mindestens 50 Messerstichen tötete.

Der Mann habe nach einem Streit "wie ein Wilder" auf das Opfer eingestochen und den Tathergang vor Gericht objektiv falsch geschildert, sagte der Vorsitzende Richter zur Urteilsbegründung. Die Frau habe sich von dem 39-Jährigen trennen wollen.

Zur Aufklärung der Bluttat bei Bad Staffelstein nahe Lichtenfels hatte die Strafkammer gut zwei Dutzend Zeugen und mehrere Sachverständige gehört. Wesentlich im Prozess war die Aussage einer Frau, die den Streit des Paares in der Garage vor dem gemeinsamen Mehrfamilienhaus gehört hatte. Der Angeklagte sei von seiner Freundin durch "kränkende Aussagen" gereizt worden, hatte die Zeugin berichtet. Die Lebensgefährtin soll unter anderem "heute verlierst du alles" zu ihm gesagt haben.

Die Strafkammer wertete die Provokationen zugunsten des 39-Jährigen und verurteilte ihn lediglich wegen eines minderschweren Falls des Totschlags. Sie folgte damit dem Antrag der Verteidigung. Die Staatsanwaltschaft hatte zwölf Jahre Haft gefordert.

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