Unwetter in Bayern:Mit Schneepflügen gegen Hagelmassen

Hochwasser an der Isar

Wetterkapriolen in Bayern: Hochwasser in der Isar neben dem Sonnenbad

(Foto: dpa)

Berge von Hagel, Blitzeinschläge und eine gesperrte Autobahn - ein Unwetter ist am ersten Augustwochenende über Bayern hinweggezogen. In Franken mussten sogar Schneepflüge ausrücken.

  • Wetterkapriolen in Bayern: Am ersten Augustwochenende wurde in Franken Hagel mit Schneepflügen von der Straße geräumt.
  • Starkregen, Blitz und Sturm richteten landesweit Schäden an.

Eiskörner bis zu drei Zentimeter dick

Berge von Hagel, gekenterte Ausflugsboote, eine gesperrte Autobahn - ein Unwetter ist am ersten Augustwochenende über Bayern hinweggezogen. In Neunkirchen im Landkreis Forchheim setzten Bauern Schneepflüge ein, weil sich die Hagelkörner bis zu einem halben Meter hoch auf den Straßen türmten. Ein Sprecher der Kreisfeuerwehr sagte, die Eiskörner seien bis zu drei Zentimeter dick gewesen.

Technisches Hilfswerk und Feuerwehr seien in Neunkirchen etwa 100 Mal ausgerückt - meist wegen vollgelaufener Keller und umgestürzter Bäume auf den Straßen. Der Sturm habe auch die Dächer eines Supermarkts und einer Grundschule abgedeckt. In München mussten Wasserwacht und Feuerwehr am Wochenende elf in Not geratene Bootsfahrer aus der Isar retten. Der Fluss hat aufgrund starker Regenfälle eine enorme Strömung und wurde nun ab der Großhesseloher Brücke für den Bootsverkehr gesperrt.

Drei Unfälle bei Starkregen

Auf der A8 zwischen Leipheim und Günzburg verursachten Autofahrer bei Starkregen am Samstag gleich drei Unfälle - zwölf Menschen wurden verletzt. Weil sie zu schnell fuhren, seien innerhalb weniger Minuten zwei Fahrzeuge verunglückt, teilte das Polizeipräsidium in Kempten mit. Die Autobahn sei daraufhin gesperrt worden. In den Rückstau sei ein weiterer Fahrer gerast und habe sechs Wagen ineinandergeschoben. Der Gesamtschaden beträgt 75 000 Euro.

Blitz schlägt in Scheune ein

Eine Million Euro Schaden entstand in Rechtmehring (Landkreis Mühldorf am Inn), als am Samstagabend ein Kuhstall niederbrannte. Als Ursache vermutet die Polizei Blitzschlag. Vier Menschen kamen mit Rauchvergiftung ins Krankenhaus. Mehrere der mehr als 100 Kühe kamen zu Tode, andere flohen vom Gelände.

In Schwarzenbach am Wald (Kreis Hof) setzte ein Blitz eine Scheune in Brand und griff auf ein Wohnhaus über. Die Polizei bezifferte den Schaden auf 170 000 Euro. In Aldersbach (Kreis Passau) gerieten bei einem Gewitter zwei Scheunen in Brand. Bei der Rettung von zwölf Kälbern wurde ein Feuerwehrmann leicht verletzt. Sachschaden hier: 150 000 Euro. Bei Erlangen brannte eine Scheune nach Blitzeinschlag nieder, den Schaden schätzte die Polizei auf 100 000 Euro.

Jugendzeltlager evakuiert

Im Landkreis Kulmbach rückte die Feuerwehr am Samstag vielfach wegen vollgelaufener Keller aus. In Waischenfeld (Landkreis Bayreuth) brachten Feuerwehr und Hilfsdienste rund 100 Kinder eines Jugendzeltlagers vorsorglich in einer Turnhalle in Sicherheit. In der Bayreuther Eremitage wurde das Sommerfest wegen des Unwetters unterbrochen.

Blick aus der SZ-Redaktion: Gewitterwolken am Stadtrand von München am 2. August 2014.

Blick aus der SZ-Redaktion: Gewitterwolken am Stadtrand von München am 2. August 2014.

(Foto: odg)
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