Unterricht für Flüchtlinge:Volkshochschulen wollen mehr Geld

Die Volkshochschulen fordern angesichts der großen Belastung durch die hohe Zahl an Kursen für Flüchtlinge mehr Geld. "Mit fünf Millionen Euro könnten wir etwas anfangen", sagte der Geschäftsführer des Bayerischen Volkshochschulverbandes, Wilhelm Lang. Derzeit seien die Einrichtungen am Ende ihrer Möglichkeiten. Es fehle vor allem an Kursleitern, Räumlichkeiten und Personal für die Verwaltung. Seit den Sommerferien hätten die Volkshochschulen das Kursangebot im Bereich Integration mindestens verdoppelt, sagte Lang. Dabei sei man zuvor schon an der Belastungsgrenze gewesen. Dass die Volkshochschulen mehr Geld wollen, ist nicht neu. Bereits im Juli hatten die vier Kommunalen Spitzenverbände den Freistaat dazu aufgefordert, die Förderung "von derzeit elf Millionen Euro zeitnah deutlich" anzuheben. Das war, bevor seit September Hunderttausende Flüchtlinge nach Deutschland kamen. Allerdings sei man auch im Nachtragshaushalt für 2016 nicht sonderlich bedacht worden, sagte Lang. Deshalb hofft er nun, dass die Kommunen kurzfristig mit finanzieller Hilfe einspringen. Neben den Volkshochschulen bieten auch private Sprachschulen Kurse für Flüchtlinge an, auch dort steigt die Nachfrage. Bei der Münchner Sprachschule Inlingua nahm die Zahl der vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge finanzierten Integrationskurse, die für bereits anerkannte Asylbewerber gedacht sind, seit dem Sommer von vier auf sieben zu, wie der pädagogische Leiter Martin Ecker schilderte. Seit dem Herbst seien außerdem sechs Einstiegskurse hinzugekommen, die Flüchtlingen mit Bleibeperspektive Deutsch-Basiskenntnisse vermitteln sollen und von der Bundesagentur für Arbeit gezahlt werden.

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