Unter Bayern:Schwächeanfall beim Bärenreiten

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Horst Seehofer und Wladimir Putin sind die neuen G2. Ihr Dresscode: Oberkörper frei. Was wohl die Scheichs und Kalle Rummenigge dazu sagen?

Von Roman Deininger

Elmau/Rakka, 5. Februar. Mit einem Festakt auf Schloss Elmau haben Bayern und Russland am Freitag das erste Treffen der G 2 begangen. Die G-2-Co-Vorsitzenden Horst Seehofer und Wladimir Putin bestritten, mit dem neuen Bündnis Bundeskanzlerin Angela Merkel schaden zu wollen: "Unserem Mädchen wird nichts passieren." Ein Video vom letzten CSU-Parteitag, das Seehofer bei der Demütigung Merkels auf offener Bühne zeigt, wurde von Putin jedoch 1,3 Millionen Mal geklickt. Seine für Freitagabend geplante Anschlussreise in den Islamischen Staat musste Seehofer absagen, nachdem er beim Bärenreiten mit Putin einen Schwächeanfall erlitten hatte. "Ich hätte ein Hemd tragen sollen", erklärte Seehofer selbstkritisch.

Die G 2 wollen ihre Zusammenarbeit nun in allen Bereichen intensivieren. Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber soll in den Volksrepubliken Donezk und Lugansk eine High-Level-Group zum Demokratieabbau leiten. Stoiber kuriert derzeit noch den Zika-Virus aus, mit dem er sich bei einer innigen Umarmung mit Putin infiziert hatte. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB will im Gegenzug dem Freistaat helfen, Informationen über Stromtrassen-Gegner zu sammeln. "Die Russen sind da methodisch weiter als wir", lobte Seehofer.

Im Islamischen Staat sollte der Ministerpräsident den neuen "Franz-Josef-Strauß-Sportpark" eröffnen, in dem der FC Bayern München sein Winter-Trainingslager bestreiten wird. Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sagte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Kalifen Abu Bakr al-Baghdadi in Rakka: "Wir wissen, dass man hier eine andere Kultur pflegt als bei uns. Aber das Klima ist ideal und der Zeitunterschied erträglich." Ein Trainingslager sei keine politische Äußerung: "Da sollte man bitte nichts vermischen." Seehofer teilte mit, er könne über die Kritik "fünftklassiger Sportpolitiker" nur den Kopf schütteln. "Wir wollen mit ehrlichem Herzen einen Beitrag leisten, dass wir im Umgang mit dem IS wieder ein Stück Vertrauen und Normalität herstellen."

© SZ vom 06.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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