Uni-Atlas:Mietpreisbremse? In Bayreuth überflüssig

Die Wohnsituation könnte für Studenten kaum besser sein. Die beliebtesten Unterkünfte stehen direkt neben dem Campus, die Mieten sind vergleichsweise niedrig. Nur einmal im Jahr wird es auch hier eng.

Von Ferdinand Otto

Verglichen mit anderen Städten in Bayern ist die Wohnungssuche in Bayreuth sicher angenehmer: Der Regierungsbezirk Oberfranken bricht regelmäßig Rekorde für die niedrigsten Mietpreise im Freistaat. Und dann gehört die Bezirkshauptstadt auch noch zu jenen Kommunen, die die Mietpreisbremse bereits wenige Monate nach ihrer Einführung wieder abgeschafft haben. Lokalpolitiker hatten sich dafür eingesetzt. Mit der Begründung, die Mieten seien ohnehin niedrig. Seit 1. Januar dürfen die Mieten in Bayreuth wieder ungebremst steigen.

Tatsächlich liegen die Durchschnittsmieten hier auch noch deutlich unter denen in Nürnberg, Erlangen oder München. Die Stadt erstellt zwar keinen Mietspiegel, um die ortsübliche Miete zu ermitteln, gibt aber eine Übersichtstabelle heraus. Die aktuellen Zahlen aus dem Jahr 2014 zeigen: Für ein Einfamilienhaus in Bayreuth zahlen Mieter im Schnitt 7,20 Euro pro Quadratmeter ohne Nebenkosten.

Doch vor allem bei Wohnungen macht sich der Anstieg der Mieten auch in Bayreuth in den letzten Jahren bemerkbar: 2005 kostete der Quadratmeter nur etwas über acht Euro. 2014 waren es schon 10,53 Euro, in der Innenstadt etwas mehr. Der Stadtrand ist nur unwesentlich günstiger. Laut dem Onlineportal Wohnungsbörse.net sind die Mieten im Industriegebiet mit rund acht Euro pro Quadratmeter am niedrigsten.

Auch wenn die Wohnungssituation in Bayreuth nicht so angespannt ist wie anderswo: Wenn zu Beginn des Wintersemesters die neuen Studenten in die beschauliche Stadt in Oberfranken strömen, kann es schon mal eng werden. "Aber bis Weihnachten haben wir alle untergebracht", sagt Monika Zenkel vom Studentenwerk.

Für viele Studenten ist das Studentenwerk eine erste Anlaufstelle: Es betreibt in Bayreuth sechs Wohnheime mit insgesamt über 1140 Plätzen. Die sind in der Regel voll belegt. Die drei größten Wohnheime liegen ganz in der Nähe des Campus, im Süden der Stadt. Sie beherbergen zwischen 200 und 300 Studenten. "40 Prozent der Erstsemester, die sich um einen Platz bewerben, bekommen einen", sagt Zenkel. Die Zimmer kosten zwischen 150 und 250 Euro. Über die Website des Studentenwerks kann sich auch ein Blick auf private Anbieter von Wohnheimplätzen lohnen. Die sind allerdings deutlich teurer.

Wer im Netz nach Wohngemeinschaften sucht, wird nicht gerade von Angeboten erschlagen. Ein paar Dutzend Anzeigen hat man aber schnell zusammen. Die Preise pendeln um die 250 Euro pro Zimmer. Mehr als 350 Euro kostet kaum eines.

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