Unglück auf Bauernhof:Rinder verletzen Landwirt tödlich

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Er wollte seine Tiere in den Stall treiben und wurde dabei tödlich verletzt: Ein Landwirt ist von einem oder mehreren Rindern angegriffen worden. Seine Ehefrau fand ihn leblos auf der Weide.

  • Ein Bauer wird am Sonntagmorgen tot auf der Weide bei seinem Hof gefunden.
  • Die Polizei geht davon aus, dass er von Rindern angegriffen wurde.
  • Immer wieder werden Landwirte und Wanderer Opfer von Kuh-Attacken.

Ehefrau entdeckt leblosen Landwirt

Ein Bauer ist im oberbayerischen Pleiskirchen, nahe Altötting, von seinen Rindern angegriffen und tödlich verletzt worden. Der 57-Jährige wurde tot auf einer Weide seines Hofes gefunden. Der Mann wollte am frühen Sonntagmorgen 60 Kühe und einen Bullen, die während der Nacht im Freien waren, in den Stall treiben. Seine Ehefrau fand ihn gegen 6.15 Uhr leblos auf der Weide liegend, auch der alarmierte Notarzt konnte dem Mann nicht mehr helfen.

Verletzungen stammen von Rindern

Beamte des Traunsteiner Kriminaldauerdienstes übernahmen vor Ort die Untersuchungen. Zusammen mit zwei Ärzten stellten die Ermittler fest, dass die Verletzungen bei dem 57-Jährigen wohl nur durch ein oder mehrere der Rinder verursacht worden sein können. Hinweise auf eine Straftat gibt es nicht. In Absprache mit der zuständigen Staatsanwaltschaft wird noch festgelegt, ob die Leiche des Mannes noch obduziert werden muss.

Tödliche Angriffe von Tieren

Immer wieder kommt es zu tödlichen Attacken von Kühen auf Landwirte oder Wanderer. Erst am Donnerstagabend ist ein 74 Jahre alter Mann beim Wandern am Kochelsee von einem Jungrind angegriffen worden. Erst als er laut um Hilfe schrie, ließ das Tier von ihm ab. Der Verletzte konnte sich noch bis zu einem Anwesen weiterschleppen und um Hilfe bitten.

Ende Juli wurde eine deutsche Wanderin im Stubaital bei einem Angriff von Kühen getötet. 20 Kühe und Kälber trampelten die 45-Jährige aus Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz zu Tode. Sie war mit ihrem Hund auf einem Wanderweg unterwegs, als die Tiere sie attackierten. Die Tiere wollten vermutlich ihre Kälber vor dem Hund schützen.

Wenige Tage später wurde ein 68-jähriger Hundebesitzer von Rindern schwer verletzt. Der Mann war mit seinem Husky und seiner 46-jährigen Tochter, die auch einen Hund dabei hatte, auf einem markierten Wanderweg in der Steiermark unterwegs, als etwa zehn Kühe auf ihn losstürmten. Der Mann wurde hochgeschleudert und erlitt Stoß- und Sturzverletzungen. Er wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Der Hund wurde leicht verletzt, die Tochter kam mit dem Schrecken davon.

"Eine Alm ist kein Streichelzoo"

Der Bayerische Bauernverband rief Spaziergänger nach den tragischen Unfällen zu besonderer Vorsicht auf und riet, gebührenden Abstand zu Weidetieren zu halten. Der Referent für Vieh und Fleisch beim Bayerischen Bauernverband (BBV), Josef Wasensteiner, empfahl: "Ruhig bleiben, nicht davonlaufen und im absoluten Notfall der Kuh mit einem Stock auf die Nase hauen oder langsam und ruhig aus der Gefahrenzone gehen."

Wer mit einem Hund unterwegs sein, solle ihn an die Leine nehmen. "Kühe nehmen den Hund als Bedrohung wahr." Die Landwirtschaftkammer Tirol hat einen Flyer zum richtigen Verhalten auf der Alm ausgegeben. Der Titel: "Eine Alm ist kein Streichelzoo".

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