Umwelt:Fichten wird es zu heiß

Der heiße und sehr trockene April hat den Wäldern in Bayern schwer zu schaffen gemacht. Besonders die Fichten leiden nach wie vor. Denn die regionalen Regenfälle der vergangenen Tage haben keine wirkliche Linderung für sie gebracht. Die Böden sind nach wie vor sehr trocken, so dass sie mit ihren flachen Wurzeln kaum Wasser aus ihnen aufnehmen können. Wie genau es um Wälder steht, wird freilich erst der jährliche Gesundheitscheck der Forstverwaltung ergeben. Dazu sind dieser Tage überall in Bayern 28 speziell geschulte Förster unterwegs.

Ausgerüstet mit Fernglas und Messgeräten kontrollieren die Experten an 314 Inventurpunkten das Laub und die Nadeln der Waldbäume. Zusätzlich werden Schäden durch Pilz- oder Insektenbefall sowie Sturm, Hagel und Trockenheit erfasst, und Daten der 18 bayerischen Waldklimastationen in die Untersuchung einbezogen. Die Aufnahmepunkte sind auf einem systematischen Raster gleichmäßig über Bayern verteilt. Damit lassen sich über den Zustand der häufigsten heimischen Baumarten statistisch gesicherte Aussagen treffen. Die Aufnahmen dauern bis August. Anschließend wertet die Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Freising die Daten aus. Im Herbst werden die Ergebnisse im Internet veröffentlicht.

Die jährliche Waldzustandserhebung ist Bestandteil des langfristigen forstlichen Umwelt-Monitorings in Bayern und wird von der Forstverwaltung in diesem Jahr bereits zum 35. Mal durchgeführt. Die Erkenntnisse aus den Aufnahmen liefern den Förstern und Waldbauern wichtige Hinweise zum Beispiel auf die Frage, in welchen Regionen es überhaupt noch Sinn macht, angesichts des fortschreitenden Klimawandels Fichten zu pflanzen, oder ob sie nicht doch besser auf einen Mischwald mit Tannen und Buchen setzen sollen.

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