Teublitz:Tiere im Wildpark getötet

Teublitz: Mehr als 200 Vögel müssen im Wildpark Höllohe getötet werden, nachdem 13 Tiere dort verendet sind.

Mehr als 200 Vögel müssen im Wildpark Höllohe getötet werden, nachdem 13 Tiere dort verendet sind.

(Foto: Privat)

Wegen Vogelgrippe-Verdachts wird kompletter Bestand gekeult

Von Tobias Ott, Teublitz

"Attraktion und Naherholungsgebiet verschmelzen im Herzen der Oberpfalz zu einem außergewöhnlichen Erlebnis", steht auf der Homepage des Wildparks Höllohe im Landkreis Schwandorf. Doch mit einer Attraktion ist es auf einen Schlag vorbei: Wegen des Verdachts auf Vogelgrippe müssen 210 Tiere in dem etwa 30 Hektar großen Park getötet werden.

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen hat in einer Befundprüfung Influenzaviren des Subtyps H5 nachgewiesen, nachdem in dem Wildpark 13 Vögel verendeten. Ob es sich um die hochpathogene Form der Geflügelpest handelt, werde im Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit in Greifswald derzeit untersucht. Trotzdem wird das Landratsamt Schwandorf eine Keulungsaktion des kompletten Geflügelbestands durchführen. Vorsichtshalber müssen 45 Kanarienvögel, 39 Enten, 28 Hühner, 21 Tauben und 20 Wachteln getötet werden. Auch Fasane, Gänse, Pfauen, Störche und verschiedene Finkenarten sind von der nach der Geflügelpestverordnung vorgeschriebenen Vorsorgemaßnahme betroffen. Den genauen Zeitpunkt der Tötung wollte das Landratsamt nicht mitteilen. "Es wird sich um eine unmittelbar bevorstehende und mehrstündige Aktion handeln, da jeder Vogel einzeln eingefangen und mit einer Spritze getötet wird", sagt ein Sprecher des Landratsamts. Eine Begasungsanlage werde nicht zum Einsatz kommen.

Im Umkreis des Parks wird das Landratsamt einen Sperrbezirk und ein weiteres Beobachtungsgebiet einrichten. Das Veterinäramt untersucht die dort ansässigen Geflügelhaltungen. Obwohl sich die Vögel in Volieren befinden, kann die Behörde einen Kontakt mit Wildvögeln nicht ausschließen. "Tote Vögel sollen auf keinen Fall ohne Schutzhandschuhe angefasst werden", warnt ein Behördensprecher.

Der Landkreis Schwandorf, Träger des Wildparks mit kostenlosem Eintritt, will die Verluste mittelfristig kompensieren. "Sobald die Vogelgrippe abgeebbt ist, werden wir Geld in die Hand nehmen, um neue Vögel zu kaufen", kündigt der Landratsamtssprecher an.

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