Tarifkonflikt in Bayern:IG Metall will Warnstreiks massiv ausweiten

Die aktuellen Warnstreiks in der Elektro- und Metallindustrie sind nur der Anfang: Bis zur nächsten Verhandlungsrunde will die Gewerkschaft die Aktionen im ganzen Land massiv ausweiten.

Die IG Metall will die Warnstreiks in Bayern bis zur nächsten Verhandlungsrunde am Mittwoch in Nürnberg massiv ausweiten. "Wir werden uns in Bayern mit jedem Tag bis zur Verhandlung am 8. Mai 2013 steigern", kündigte IG-Metall-Landeschef Jürgen Wechsler an. Am Donnerstag hatte die Gewerkschaft nach Auslaufen der Friedenspflicht in dem Tarifkonflikt zunächst in 13 Betrieben im Freistaat zu Protestaktionen aufgerufen, schwerpunktmäßig in Niederbayern und der Oberpfalz.

Insgesamt beteiligten sich bis zum Nachmittag nach Angaben der IG Metall rund 2800 Mitarbeiter an den ein- bis eineinhalbstündigen Warnstreiks. Allein in drei Werken des Autozulieferer ZF im Raum Passau hätten 1400 Beschäftigte die Arbeit ruhen gelassen, sagte Gewerkschaftssprecher Michael Knuth. Bundesweit beteiligten sich mehrere zehntausend Menschen an Aktionen in Elektro- und Metallunternehmen.

Am Freitag sollen mehr als 30 Betriebe in ganz Bayern bestreikt werden. Schwerpunkt werde dann das große Bamberger Bosch-Werk sein, sagte Knuth. Zudem soll es Aktionen bei Siemens in Amberg und Fürth, Brose in Würzburg und Osram in Eichstätt geben. "Nächste Woche wird sich das auf den 7. und 8. Mai sehr stark konzentrieren", kündigte Knuth an. Dann werde jeweils mit Zehntausenden Teilnehmern gerechnet.

Die IG Metall fordert 5,5 Prozent mehr Geld für die 770 000 Beschäftigten der wichtigsten Industrie im Freistaat. Azubis sollen 60 Euro pro Monat mehr erhalten. Die Arbeitgeber bieten 2,3 Prozent, allerdings bei einer längeren Laufzeit und zwei Nullmonaten.

Der Hauptgeschäftsführer der Metall- und Elektro-Arbeitgeber, Bertram Brossardt, kritisierte die Gewerkschaftsforderung: 5,5 Prozent mehr Entgelt passe "nicht zu der mäßigen konjunkturellen Entwicklung, die zudem von hoher Unsicherheit geprägt ist". Die Unternehmen kämen derzeit nicht vom Fleck und hätten mit rückläufigen Auftragseingängen zu kämpfen.

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