Tagungsort zu teuer:CSU verlässt Wildbad Kreuth

  • Die CSU gibt Wildbad Kreuth als Tagungsort auf. Für die Tagung müsste die Partei künftig deutlich mehr Geld zahlen.
  • Das frühere Kurhotel im Tegernseer Tal gehört den Wittelsbachern, die nun die Miete erhöhen wollten.
  • Für die CSU ist Kreuth von zentraler Bedeutung.

Die CSU muss nach über 40 Jahren künftig auf ihre Winterklausuren im legendären Wildbad Kreuth verzichten. Das einstige Kurhotel für Europas Hochadel im hinteren Tegernseer Tal ist Eigentum der Wittelsbacher und wurde bislang von der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung gemietet. Doch die frühere bayerische Herrscherfamilie will der Stiftung eine saftige Mieterhöhung aufbrummen, die CSU-Chef Horst Seehofer für nicht tragbar hält.

"Ich kann da einen finanziellen Gap größeren Ausmaßes nicht hinnehmen", sagte Seehofer vor Beginn der entscheidenden Vorstandssitzung der Hanns-Seidel-Stiftung in München. Wo Landesgruppe und Landtagsfraktion künftig im Winter tagen werden, steht noch nicht fest.

Strauß droht, Stoiber stürzt

Die zwei Kreuther Klausurtagungen der CSU-Bundestags- und Landtagsabgeordneten liefern der Partei alljährlich im Januar Fernsehbilder aus den verschneiten Bayerischen Alpen. Bekanntheit und "Mythos" verdanken die Tagungen dem Kreuther Trennungsbeschluss von 1976, als CSU-Patriarch Franz Josef Strauß der CDU mit der Aufkündigung der Fraktionsgemeinschaft im Bundestag drohte. Zweites großes Kreuther Ereignis war 2007 der Sturz des damaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber.

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