Tagung:Polizei soll Wilderer jagen

Experten fordern: Beamte sollen besser ausgebildet werden

Erschossene Luchse, vergiftete Uhus, gefangene Bussarde - in Bayern werden immer mehr Wildereien von seltenen und streng geschützten Tieren bekannt. Auf einer Tagung im Bayerischen Wald haben deshalb jetzt Vertreter von Naturschutzverbänden, Naturschutzbehörden und der Polizei über Strategien beraten, wie die illegalen Tötungen gestoppt und die Straftäter ermittelt werden können. Wichtigste Forderung der Experten: Die Polizei muss sehr viel besser geschult werden, um Naturschutzstraftaten aufklären und Wilderer stellen zu können.

Experten sind sich einig, dass die Tötung von geschützten Wildtieren sehr viel weiter verbreitet ist, als bisher angenommen. Das Landesamt für Umwelt hat seit der Jahrtausendwende allein 264 Fälle dokumentiert, in denen Wildvögeln illegal durch Gift, Beschuss oder Fang nachgestellt wurde. Auch Fischotter und Biber werden immer wieder Opfer von Wilderern. Seit 2012 macht eine Tötungsserie von Luchsen im Bayerischen Wald Schlagzeilen. Aber auch der Bayrischzeller Wolf, der im Winter 2009/2010 aus Italien in die Gegend um den Wendelstein herum zugewandert ist und ein Jahr später spurlos verschwand, ist laut Experten geschossen worden. All diese Straftaten, darin sind sich Experten ebenfalls einig, sind nur die Spitze des Eisbergs. Voraussetzung für ihre Aufklärung sei eine exakte Spurensicherung. Dabei müssen - so die Forderung von Bund Naturschutz, Vogelschutzbund LBV, der Gregor-Louisoder-Umweltstiftung und anderen Organisationen - speziell ausgebildete Pathologen und Kriminalisten eingesetzt werden.

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