Streifenwagen:"Bayerns Polizisten fahren ab jetzt blau"

Sagt Innenminister Joachim Herrmann und nimmt die ersten neuen Autos in Empfang. Auch sonst hat sich in den letzten 50 Jahren einiges getan.

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BMW X 1

Blaue Dienstautos für die bayerische Polizei

Quelle: dpa

Zukunft Mit diesem und vier weiteren neuen BMW hebt die bayerische Polizei ihre Dienstwagen auf die vorerst letzte Evolutionsstufe. Technisch sind die Fahrzeuge auf dem Stand der Zeit. Der X 1 wartet serienmäßig mit zwei Litern Hubraum, 150 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von rund 200 Stundenkilometern auf. Neben dem X 1 nahm Innenminister Joachim Herrmann heute auch ein blaues Exemplar des Modells X 3 sowie jeweils ein Auto aus der 2er-, 3er- und 5er-Serie des Münchner Autoherstellers in Empfang. Bis 1970 war die Polizei-Flotte ganz in Tannengrün gekleidet. Danach trugen die Autos weiß mit grüner Bauchbinde. Als letztes Bundesland ändert Bayern nun die Farbe seiner Polizeiautos von Grünsilber in Blausilber. Im Freistaat sind derzeit insgesamt 8400 Polizeiautos im Einsatz, davon 3600 Streifenwagen und 4800 zivile Fahrzeuge. Unter den 8400 Polizeiwagen sind 3000 BMW, 3300 VW und lediglich knapp 600 Audi. mmm/Foto: Matthias Balk/dpa

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Digital

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Quelle: imago stock&people

Seit diesem Jahr funkt die Polizei in Bayern digital, viele Feuerwehren und Rettungskräfte auch. Künftig sollen all diese Institutionen einheitlich digital kommunizieren. Den Testlauf bestand die Technik für die Polizei beim G-7-Gipfel auf Schloss Elmau vergangenes Jahr. Damals funkte sie zum ersten Mal während eines Großeinsatzes mit den neuen Geräten. Die Umstellung von der alt-gedienten analogen auf die moderne digitale Technik hätte allerdings schon früher passieren können. Doch nach einem gescheiterten Testlauf vor fünf Jahren kehrte die Münchner Polizei ernüchtert zum Analogfunk zurück. mmm/Foto: Imago

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Analog

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Quelle: SZ

Funkstreifenwagen heißen die Polizeiautos offiziell. Und so sah vor 50 Jahren die namensgebende Innenausstattung in einem BMW 501 aus: Gefunkt wurde analog, das akustische Signal via Radiowellen übertragen. Trotz mitunter auftretener Störungen - dem typischen Rauschen bei schlechtem Empfang - änderte sich am analogen Prinzip der Technik über Jahrzehnte nichts, denn sie funktionierte. Schon die TV-Polizisten aus der Kultserie "Isar 12" kamen mit ihrem Telefonhörer-Funkgerät gut klar. Jederzeit waren sie erreichbar. Was dann, nach kurzem Knistern, in etwa so klang: "Isar an Isar 12. Bitte kommen!" - "Isar 12 hört!" - "Isar 12, fahren Sie, und retten Sie München." mmm/Foto: Catherina Hess

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BMW 501

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Quelle: Hess

1950/60er-Jahre In München dürfte dieser Urahn des heutigen Streifenwagens bestens bekannt sein. In der TV-Serie "Isar 12" rauschten die Beamten Damerl und Resch damals über die Straßen der Münchner City und waren dank des in ihrem BMW eingebauten Funkgeräts immer bereit, von Polizeimeister Huber den nächsten Einsatz entgegenzunehmen. Die Schauspieler Wilmut Borell (Dambrowski) und Eberhard Mondry (Resch) fühlten sich in ihrem "Barockengel" sichtlich wohl. Die Ganoven kamen allerdings auch noch weitaus harmloser daher, als die heutigen Fernsehschurken. mmm/Foto: Catherina Hess

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VW Käfer

VW-Käfer als Polizeiwagen, 50er Jahre

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1950er-Jahre Nach dem Krieg mussten Polizisten in Bayern häufig zu Fuß patrouillieren oder radeln. Ihre Flotte lag unter Trümmern oder befand sich in den Händen der Amerikaner. Erst um 1950 begann die Polizei damit, motormäßig aufzurüsten. Der VW Käfer war einer der ersten Streifenwagen. Hinter dem Kofferraum mühte sich ein 1,2-Liter- Motor ab. Bei der Verbrecherjagd schaffte der Polizeikäfer mit seinen 34 PS eine Spitzengeschwindigkeit von 115 Stundenkilometern. In den Siebzigerjahren wurde der Käfer allmählich vom deutlich schnelleren Audi 80 verdrängt. mmm/ Foto: Presse-Bild-Poss/Süddeutsche Zeitung Photo

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Audi 80

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Quelle: imago stock&people

1970er-Jahre Dieser Wagen löste nach zwei Dienstjahrzehnten den VW Käfer ab. Deutlich komfortabler präsentierte sich der Viertürer den stundenlang Streife fahrenden Beamten. Ob das Auto zu wilden Verfolgungsjagden taugte, ist indes nicht belegt. Zwar wartete der Audi mit mehr Hubraum (1,6 Liter) und PS (75) auf als sein Dienstvorgänger, doch sollen zumindest manche Gangster zur damaligen Zeit deutlich besser motorisiert gewesen sein. Der durch Kriminalfälle mit Namen wie "Dampfnudelblues" bekannt gewordene Buch-Kommissar Franz Eberhofer fährt so einen Audi 80, samt Blaulicht auf dem Dach. mmm/Foto: Imago

© SZ.de/mmm/jey
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