Stockstadt in Unterfranken:Flugzeug muss im Wohngebiet notlanden

Spektakuläres Manöver mit einer Cessna: Ein Paar ist mit seinem Sportflugzeug in Turbulenzen geraten und musste notlanden. Plötzlich sahen die Menschen in einem Wohngebiet von Stockstadt am Main etwas Außergewöhnliches.

Jasmin Off

Erst war der Schock groß, dann das Staunen über die Künste des Piloten. Mitten in einem Wohngebiet in Unterfranken hat am Sonntag ein Sportflieger aus Hessen sein Flugzeug notgelandet. Er und seine Frau, die Co-Pilotin, wurden dabei lediglich leicht verletzt. Das Flugzeug zerkratzte kein einziges Auto, berührte keinen Gartenzaun, rasierte noch nicht einmal die Apfelbäume in den Vorgärten.

Flugzeug in Wohngebiet notgelandet - Zwei Verletzte

Dramatische Landung: Mitten in einem Wohngebiet von Stockstadt am Main ist ein Sportflugzeug notgelandet.

(Foto: dpa)

Die beiden Sportflieger waren am Vormittag in Reichelsheim mit der Maschine in Richtung Aschaffenburg gestartet. Dann - so die erste Einschätzung der Polizei - hatte der Motor einen technischen Defekt. Der Pilot entschloss sich zur Notlandung und lenkte das Sportflugzeug mitten in ein Wohngebiet in Stockstadt am Main. Dort sah er eine menschenleere Straße. Er nutzte sie als Landebahn.

Erst streifte er mit einem Flügel leicht ein Hausdach und nahm eine Satellitenantenne mit, dann schlug die Cessna hart auf dem Boden auf und schleifte etliche Meter auf dem Teer entlang. Schließlich knickte das Flugzeug in sich zusammen und kam zum Stehen. Zu dieser Zeit war bereits eine doppelte Rettungskette angelaufen: Die überraschten Anwohner informierten die Polizei, zeitgleich forderte ein in der Maschine installierter Notfallsender über Funk Hilfe an.

Der Pilot und seine Ehefrau, beide 47Jahre alt, wurden bei dem Aufprall nur leicht verletzt und kamen in eine Klinik. Zum Zeitpunkt der Notlandung waren keine Anwohner auf der Straße, nach der Bruchlandung strömten jedoch etliche Schaulustige an die Absturzstelle.

Dass der Unfall derart glimpflich endete, sei wahrlich "spektakulär", so Polizeisprecher Michael Zimmer: "Dass der Pilot in dieser Lage fähig war, auf einer normal breiten Wohnstraße, also einem Korridor von sechs Metern, zu landen, spricht wirklich für seine Flugkünste." Die Straße wurde für weitere Ermittlungen vorübergehend gesperrt. Das Flugzeug ist Schrott. Sonst wurde nur noch eine Laterne geknickt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: