Statistik:Zahl der Patienten mit Essstörungen steigt

Essstörungen nehmen auch im Freistaat zu, betroffen sind vor allem Mädchen und junge Frauen. Immer häufiger hilft ihnen nur eine stationäre Behandlung, die mehr als 50 Tage dauern kann. Nach Zahlen des Statistischen Landesamts vom Montag verzeichneten die bayerischen Kliniken 2013 insgesamt 3107 Erkrankungen - 7,5 Prozent mehr als im Jahr davor. "Für immer mehr und immer jüngere Menschen wird Essen zum psychosomatischen Problem", teilte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) auf der Homepage ihres Ministeriums mit. Grund seien falsche Schönheitsideale im Fernsehen und auf Modenschauen. So sind 90,3 Prozent aller Erkrankten Mädchen unter 18 Jahren und junge Frauen. An Magersucht litten etwa 55 Prozent von ihnen, an Brechsucht 23 Prozent. Die Statistik führen die Großräume München (mehr als 400 Erkrankungen), Nürnberg, Augsburg und Regensburg (jeweils mehr als 50 Erkrankungen) an.

Am Mittwoch ist Anti-Diät-Tag, er richtet sich gegen zwanghaftes Abnehmen und Schlankheitswahn. Erstmalig fand er im Jahr 1992 statt, initiiert von der Britin Mary Evans Young. "Wonach hungert es mich, wenn ich essen möchte, obwohl ich keinen Hunger habe", fragt auch die Heilpraktikerin und Autorin Maria Sanchez und fordert einen liebevollen Umgang mit dem eigenen Körper, statt an starren Ernährungs- und Sportplänen festzuhalten.

© SZ vom 05.05.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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