Sprüche beim Politischen Aschermittwoch:"Treten Sie ein, bei uns gibt es keine Ökotanten"

Politischer Aschermittwoch - CSU

CSU-Anhänger beim Politischen Aschermittwoch.

(Foto: dpa)

Beim Aschermittwoch haben die Politiker auch diesmal wieder kräftig ausgeteilt - einige mussten aber auch ganz schön einstecken. Die besten Sprüche aus Niederbayern.

"So viel Schizophrenie war nie", erklärte Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger gewohnt markig in Deggendorf. Vielleicht liege Seehofers Wankelmut ja an seiner Körpergröße, weil der Kopf so weit von seinem Bauchgefühl entfernt sei, so Aiwanger. Und über den CSU-Minister Alexander Dobrindt, der die Pkw-Maut einführen will: "Dobrindt wäre besser in einem VHS-Kurs für Kopfrechnen aufgehoben als im Verkehrsministerium."

Die CSU ist auch Thema bei SPD-Landeschef Florian Pronold. Er lästert über die angeblich so hohen Zuschauerzahlen der Konkurrenz beim Politischen Aschermittwoch: "Die haben das letzte Mal den ADAC beauftragt, ihre Zuschauerzahlen zu berechnen." Dieses Jahr müsse der neue Generalsekretär Andreas Scheuer die Zahlen nennen. "Mal schauen, ob er das besser hinkriegt als seine Doktorarbeit", spottete Pronold. Und über den Ministerpräsidenten: "Lieber Horst Seehofer, du musst keine Angst vor Windrädern habe. Es gibt kein Windrad in Bayern, das sich so schnell drehen kann wie du!" Und: "Ich glaube, Horst Seehofer ist der einzige Mensch, der abends mit einer anderen Meinung ins Bett geht als er morgens aufwacht."

Martin Schulz, sozialdemokratischer Spitzenkandidat für die Europawahl, lästert über EU-Kritiker: "Scheint die Sonne nicht - Brüssel. Schweißfüße - Brüssel."

Derweil versucht der SPD-Parteivorstand das Geschehen in Niederbayern auf Bairisch zu kommentieren - was ziemlich peinlich klingt: "Etz' komma sie: @FlorianPronold, @MartinSchulz & vui andere laffa mid großem TamTam in Vilshoffa a."

Auch bei den Grünen in Landshut heißt der Lieblingsfeind an diesem Mittwoch Seehofer. Der bayerische Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann wandelt ein altes Strauß-Zitat ab: "Eher wird sich ein Metzgershund einen Wurstvorrat anlegen als Seehofer die Energiewende voranbringen."

Bei der CSU wird dagegen nur wenig über die politischen Gegner gewettert. Ministerpräsident Horst Seehofer erklärt, was ihm an der bayerischen SPD so gefällt: "Es ist die fröhliche Hoffnungslosigkeit", wettert er. Und er freut sich: "Bayern ist wieder der schwärzeste Erdteil Europas."

"Crazy Horst" und "Pin-up-Girl" Gauweiler

"Mein Name ist Albert Duin, ich bin der Neue, und ich komme jetzt öfter", so stellte sich der bayerische FDP-Vorsitzende in Dingolfing vor. Den 300 Besuchern erklärte er: "Treten Sie ein, bei uns gibt es keine Ökotanten."

FDP-Vize Wolfgang Kubicki attackierte Andreas Scheuer, der gerade erst seinen Doktortitel abgelegt hat - und spottet über einen CSU-Slogan. "Wer betrügt, der fliegt - wie bescheuert ist das denn! Dann bräuchten sie ja zum Beispiel einen neuen Generalsekretär." Und über die AfD: "Die AfD ist keine Alternative für Deutschland, sondern das Aus für Deutschland."

Der CSU-Slogan inspirierte auch Gregor Gysi, der für die Linke auf einem Schiff in Passau auftrat: "Wer betrügt, der fliegt - ich weiß gar nicht was Seehofer will. Soll der halbe Bundestag nach Hause geschickt werden?"

"Nichts ist an der CSU so charakteristisch wie ihre Charakterlosigkeit", sagte AfD-Chef Bernd Lucke in Osterhofen. "Crazy Horst" habe sogar Angst vor der AfD. Deshalb habe Seehofer Peter Gauweiler als "Pin-up-Girl ins Rennen geschickt, um die CSU-Wähler zu binden". Und für die Zuschauer hat er ein etwas seltsames Schmankerl: "Wir verkaufen die alten Glühbirnen in unserem Webshop." Die Menschen sollen frei entscheiden können, womit ihnen ein Licht aufgeht. Slogan der PR-Aktion: "Brüssel hat nicht immer die hellsten Ideen."

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