Ein Vogelschützer hat in den Allgäuer Alpen eine Beobachtung mit Seltenheitswert gemacht: Er sichtete bei einer Wanderung einen extrem seltenen Bartgeier. Von dieser Art gebe es in den Alpen derzeit nur knapp 200 Exemplare, teilte der Landesbund für Vogelschutz (LBV) am Dienstag in Hilpoltstein mit.
Der Bartgeier sei kein heimischer Brutvogel. Er könne deswegen in Bayern nur in Ausnahmefällen nachgewiesen werden. "Da in den Allgäuer Alpen gerade erhebliche Lawinengefahr herrscht, suchen Bartgeier jetzt gezielt Lawinenfelder ab, um als Kadaverfresser mögliche Beute zu machen", erläuterte Gebietsbetreuer Henning Werth.
Schwierige Fortpflanzung
Mit knapp drei Meter Spannweite zählt der Bartgeier zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt. In den Alpen wurde er vor vielen Jahren ausgerottet. In einem internationalen Projekt werde seit 30 Jahren versucht, ihn wieder einzubürgern. Das ist schwierig: Bartgeier werden erst nach sechs Jahren geschlechtsreif, sie ziehen nur einen Jungvogel groß.