Schwerer Unfall auf der A7:Geisterfahrer reißt Kleinbus die Seite auf

Mit 1,6 Promille im Transporter auf die Autobahn - und das in falscher Richtung. Ein 38-Jähriger hat auf der A7 einen schweren Unfall provoziert. Nahe Würzburg riss der Geisterfahrer einem entgegenkommenden Kleinbus die Fahrerseite auf. Der Ausgang der Horrorfahrt ist "ein Wunder", findet die Polizei.

Ein betrunkener Transporterfahrer ist in der Nacht zum Samstag im Landkreis Würzburg falsch auf die A 7 gefahren und hat einem entgegenkommenden Kleinbus die komplette linke Fahrzeugseite aufgerissen. "Wie durch ein Wunder" habe es bei der Geisterfahrt keine Verletzten gegeben, teilte das Polizeipräsidium in Würzburg mit.

Nach einer durchzechten Nacht fuhr der 38-Jährige mit seinem ebenfalls alkoholisierten Beifahrer von einem Parkplatz bei Rottendorf in falscher Richtung auf die Autobahn 7. Bei ihrer zehn Kilometer langen Geisterfahrt kam ihnen zwischen dem Biebelrieder Kreuz und der Anschlussstelle Estenfeld ein 43-jähriger Kleinbusfahrer auf der linken Spur entgegen.

Dieser versuchte noch, nach rechts auszuweichen. Dort kollidierte er aber mit einem neben ihm fahrenden Sattelzug. Zeitgleich stieß er mit dem Transporter des Falschfahrers zusammen. In diesem Moment seien alle drei gleichzeitig aneinander gefahren, sagte eine Sprecherin der Polizei, wie eine Art "Sandwichunfall".

Verursacher fuhr nach dem Unfall weiter

Durch die Wucht des Aufpralls wurde die komplette Fahrerseite des Kleinbusses aufgerissen. Verletzt wurde niemand, auch nicht der 43-Jährige. "Der Mann hatte Riesenglück", betonte die Sprecherin. Zwei weitere Fahrzeuge wurden durch herumliegende Fahrzeugteile beschädigt.

Nach dem Unfall setzte der Geisterfahrer seine Fahrt unbeirrt fort. Er und sein 27 Jahre alter Beifahrer wurden wenig später auf einem Parkplatz bei Unterpleichfeld festgenommen, da zunächst unklar war, wer gefahren war. Ein Alkoholtest ergab einen Wert von mehr als 1,6 Promille bei dem 38-Jährigen. Bei dem 27-Jährigen wurden 1,8 Promille gemessen.

Bei den weiteren Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht gegen den 38-Jährigen. Nach Zahlung einer Sicherheitsleistung kam er wieder auf freien Fuß. Die Polizei ermittelt nun wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, Trunkenheit im Verkehr und Unfallflucht. Der Gesamtsachschaden des Unfalls beläuft sich auf mehrere 10 000 Euro.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: