Schwaben:Computervirus in Atomkraftwerk Gundremmingen entdeckt

Germany's Operational Nuclear Power Plants Ahead Of 2022 National Shut Down

Gegner fordern schon lange die Abschaltung des Atomkraftwerks Gundremmingen.

(Foto: Bloomberg)

Eine Gefährdung für Menschen habe es nicht gegeben, da alle sensiblen Bereiche des Kraftwerks entkoppelt und nicht mit dem Internet verbunden seien.

Im schwäbischen Atomkraftwerk Gundremmingen ist ein Computervirus entdeckt worden. Die Schadsoftware sei bei der Vorbereitung der Revision in Block B aufgefallen, teilte das Kernkraftwerk am Montag mit.

Eine Gefährdung des Personals oder der Bevölkerung habe es nicht gegeben, da alle sensiblen Bereiche des Kraftwerks entkoppelt und nicht mit dem Internet verbunden seien. Dennoch sei die Aufsichtsbehörde und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik informiert worden.

IT-Spezialisten des Betreibers RWE sollen nun herausfinden, wie das Virus in das 2008 nachgerüstete Computersystem kam. Das System gehört nach den Angaben zur Brennelemente-Lademaschine, habe allerdings selbst keinen Einfluss aus die Steuerung der Anlage. Die entdeckte Software ziele darauf ab, ungewollte Verbindungen zum Internet herzustellen.

Als Reaktion auf den Fund seien die Vorkehrungen zur IT-Sicherheit ausgeweitet worden. Nach der Bekanntmachung forderte eine regionale Initiative von Atomkraftgegnern unter anderem Aufklärung darüber, wie lange die Schadsoftware bereits unentdeckt auf dem Rechner war.

Erst am Wochenende hatten rund 750 Menschen vor dem Atomkraftwerk im Landkreis Günzburg für eine baldige Stilllegung der beiden verbliebenen Blöcke demonstriert. Endgültig soll Gundremmingen erst 2021 abgeschaltet werden.

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