Schulen:Lehrerverband schlägt Alarm

Wegen gestiegener Schülerzahlen bräuchte es mehr Pädagogen

Mehr Lehrpersonal an Bayerns Schulen - die Forderung des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV) an das Bildungsministerium ist eindeutig. "Wir befinden uns in einer Notsituation", sagte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann am Montag in München. Die steigende Zahl an Schülern, vor allem durch geflüchtete Kinder und Jugendliche, erschwere die Situation zusätzlich. Auch der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Martin Güll, sieht in der unsicheren Unterrichtsversorgung eine "gigantische Fehlplanung" des Ministeriums. Die Belastung der Lehrer gerade an den Grund- und Mittelschulen sei unzumutbar. Er forderte eine Aufstockung der sogenannten mobilen Reserven - das ist ein Pool von Lehrkräften, die von Schule zu Schule fahren und bei kurzfristigem Personalmangel aushelfen. Bei längerer Krankheit, Elternzeit oder mit Blick auf die steigende Zahl der Flüchtlingskinder sollte von vornherein zusätzliches Personal eingeplant werden.

Wie der BLLV berichtete, ist die Zahl der Grund- und Mittelschüler erstmals seit fast zehn Jahren gestiegen; im Vergleich zum vergangenen Schuljahr um fast 7000 auf etwa 630 000 Kinder und Jugendliche. Zugleich besuchten zum Beginn des laufenden Schuljahres etwa 46 000 Flüchtlingskinder im Freistaat eine Schule, mittlerweile seien es sogar 62 000. Fleischmann kritisierte, dass der Personalbedarf schon zu Beginn des Schuljahres zu knapp geplant worden sei. Im vergangenen Schuljahr hätten Lehrer pro Woche durchschnittlich 8,4 Prozent zusätzliche Stunden gegeben, etwa um kranke Kollegen zu vertreten.

Wie das Kultusministerium am Montag mitteilte, hat der Freistaat im laufenden Schuljahr 1700 zusätzliche Lehrer eingestellt. Sie sollen vor allem Flüchtlingskinder mit Bleibeperspektive unterrichten. Die Lehrer arbeiteten vor allem an den Grund-, Mittel- und Berufsschulen.

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