Schule:Studie: Bayern liegt bei Inklusion zurück

Die Inklusion an Bayerns Schulen schreitet voran: Ein Viertel aller Kinder mit Förderbedarf besuchte im Schuljahr 2013/14 eine Regelschule, 2008 waren es 16 Prozent. Trotzdem kritisiert die Bertelsmann-Stiftung die Bildungssituation für Kinder mit Handicap als unbefriedigend. Laut der aktuellen Studie zur Inklusion bleibt Bayern weiter hinter dem Bundesdurchschnitt zurück. Besonders in weiterführenden Schulen bleibe Inklusion Ausnahme. Wie im Bund gelte: Je höher die Bildungsstufe, desto geringer die Chancen auf Inklusion. In bayerischen Kitas sind es der Studie zufolge 41,7 Prozent (Bund: 67 Prozent), in Grundschulen 36,7 Prozent (Bund: 46,9 Prozent), in den weiterführenden Schulen 22,6 Prozent (Bund: 29,9 Prozent). Inklusion nach der vierten Klasse finde meist an den Mittelschulen statt, nur ein Zehntel der 6900 Förderschüler lerne an einer Realschule oder am Gymnasium.

Das Kultusministerium verweist auf den "bayerischen Weg", der sich vom Inklusionsverständnis der Studie unterscheide, die allein in der Regelschule den Ort für Inklusion sehe. Wichtiger sei aber gezielte Unterstützung, auch durch Förderschulen. Die Landtagsopposition sieht dagegen Nachholbedarf: "Von einem inklusiven Bildungssystem sind wir noch weit entfernt", sagte Thomas Gehring (Grüne). Gabi Schmidt (FW) und Margit Wild (SPD) fordern mehr Unterstützung für Lehrer, gerade bei verhaltensauffälligen Schülern seien kleine Gruppen und eine zweite pädagogische Fachkraft essenziell.

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