Mit einer hochkonzentrierten Chilisoße haben sich am Mittwoch zehn Schüler in Augsburg vergiftet. Da die Gefahr von Verätzungen im Magen bestand, wurden acht Buben in eine Kinderklinik gebracht, sagte ein Sprecher des Kreisverbands des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK).
Zwei weiteren Schülern blieb das Krankenhaus wegen geringer Beschwerden erspart. Für eine Mutprobe hatten sich die 13- bis 14-Jährigen die Chilisoße im Internet besorgt und getrunken. Danach hatten die Buben einer achten Klasse über Kreislaufbeschwerden, Herzrasen und Übelkeit geklagt.
Die Schulleitung habe den Rettungsdienst alarmiert, erklärte ein Sprecher des Roten Kreuzes. Die Soße sei aber nicht vergiftet gewesen, sondern einfach nur sehr scharf.
Normalerweise sollte sie nur in sehr geringen Mengen, beispielsweise auf einer Zahnstocherspitze, konsumiert werden, sagte der Sprecher. Die Jugendlichen hätten aber offenbar direkt aus der Flasche getrunken, nach eigenen Angaben als Mutprobe.
Vermutlich hätten die Jungen die Soße wegen ihrer extremen Schärfe bestellt, sagte der Sprecher. "Das ist ja schon fast eine Art Leistungssport geworden." Die in der Maßeinheit Scoville angegebene Schärfe der Soße liege bei 535.000, Tabascosoße liegt mit 2500 Scoville weit darunter.
Hochkonzentrierte Chilisoße kann nach Angaben des Roten Kreuzes zu Verätzungen an Haut und Augen führen. Daneben könne der Konsum sogar einen Kreislaufkollaps oder Nierenversagen auslösen.