Rettung aus Riesending-Höhle:Verletzter Forscher erreicht Biwak 3

Rettungseinsatz für Höhlenforscher

Ein Retter am Eingang der Riesending-Schachthöhle am Untersberg. Inzwischen haben seine Kollegen mit dem verletzten Forscher Biwak 3 erreicht.

(Foto: dpa)

Gute Nachrichten aus Berchtesgaden: Nach mehr als neun Stunden hat der verletzte Forscher Biwak 3 in 700 Metern Tiefe erreicht. Nun soll er sich erst einmal ausruhen, denn von hier aus verläuft die Riesending-Höhle weiter senkrecht nach oben.

Die Etappe ist geschafft: Nach mehr als neun Stunden hat der verletzte Höhlenforscher Johann W. das Rastlager Biwak 3 erreicht - 700 Meter unter der Erde. Nun legen die Helfer erst einmal eine Pause von acht bis zehn Stunden ein, damit sich der Patient erholen kann.

Am Montagnachmittag soll die Rettungsaktion in der Riesending-Höhle in den Berchtesgadener Alpen weitergehen. Nach Auskunft der Bergwacht Bayern ist der Zustand des Höhlenforschers weiter stabil, ein Arzt betreut ihn. Im Laufe des Tages soll ein weiterer Arzt bei ihm ankommen.

Der erfahrene Höhlengänger, der am Institut für Angewandte Physik des Karlsruher Instituts für Technologie arbeitet, hatte am Pfingstwochenende durch einen Steinschlag in 1000 Metern Tiefe ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Seit Tagen sind etwa Hundert Einsatzkräfte der Bergwacht um seine Rettung aus der Höhle bemüht.

Bislang geht der Einsatz ohne Zwischenfälle voran. Doch die Helfer haben noch ein schweres Stück vor sich: Zwei weitere Rastlager liegen bis zur Erdoberfläche noch vor ihnen, jedes etwa eine Tagesetappe vom nächsten entfernt. Seit dem letzten Rastlager Biwak 4 verläuft die Höhle senkrecht nach oben. Ein Helfer sagte vor einigen Tagen, die Retter könnten erst ab Biwak 1 etwas aufatmen.

Fast 60 Helfer sind derzeit unter der Erde. Die Retter, die nicht direkt beim Transport des Verletzten helfen, bauen nun die Strecke bis zur Erdoberfläche weiter aus. Die Arbeiten im Dunkeln sind körperlich und psychisch extrem belastend. Am Untersberg, über der Erde, sind inzwischen 20 Retter aus Italien angekommen, weitere 25 Helfer, unter ihnen ein Arzt aus Kroatien, werden bis zum frühen Abend in Berchtesgaden erwartet. Sie sollen die Retter bei Bedarf unterstützen.

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