Regensburg:Pensionierte Lehrerin verschickt Briefe mit Nazi-Parolen

Flüchtlinge bezeichnete sie als "Heuschrecken" oder "Fressfeinde der Nation". Nun hat die Polizei die Absenderin der Hass-Briefe ausfindig gemacht.

Von Andreas Glas

Über zwei Jahre hinweg landeten die anonymen Hass-Postkarten regelmäßig in den Briefkästen des Regensburger Bistums, der Jüdischen Gemeinde und des SPD-Politikers Sebastian Koch, dem Bürgermeister der Regensburger Nachbargemeinde Wenzenbach. Darin beschimpfte der Verfasser die Adressaten, verglich Flüchtlinge mit Ungeziefern und bezeichnete diese als "Heuschrecken" oder "Fressfeinde der Nation". Das Doppel-S im Wort "Fressfeinde" war mit SS-Runen geschrieben.

Nun hat die Polizei den Absender ausfindig gemacht: Es handelt sich um eine pensionierte Lehrerin aus dem Raum Regensburg. Die Staatsanwaltschaft bestätigte am Dienstag, dass die Ermittlungen der Polizei weitgehend abgeschlossen seien und als Vorwurf nun Beleidigung und das Verwenden von Symbolen verfassungsfeindlicher Organisationen im Raum stehe.

Wahrscheinlich wird die Frau mit einem Strafbefehl und einer Geldstrafe davonkommen. Trotz ihrer Pension sind allerdings auch dienstrechtliche Konsequenzen möglich, zum Beispiel die Kürzung ihrer Pensionsansprüche. Gegenüber der Polizei hat die Frau bereits gestanden, die Hass-Post verfasst und verschickt zu haben.

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