Radarkontrollen:Blitz-Marathon soll wieder Raser ertappen

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Mit der fünften Auflage ihres "Blitz-Marathons" will die bayerische Polizei in dieser Woche wieder gegen Temposünder vorgehen. Laut Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sind an der landesweiten Aktion, die an diesem Mittwoch um 6 Uhr beginnen und dann nach 24 Stunden enden soll, insgesamt etwa 1900 Polizisten beteiligt. Zudem seien 50 Messtechniker im Einsatz. Ein besonderes Augenmerk soll Rasern auf Landstraßen gelten, hieß es zur Ankündigung der Aktion. Seit Jahren ereignen sich in Bayern die meisten tödlichen Verkehrsunfälle auf Landstraßen. Überhöhte Geschwindigkeit sei noch immer die Ursache Nummer eins bei schweren Unfällen, sagte Herrmann. So seien im vergangenen Jahr 195 und damit rund ein Drittel aller tödlichen Verkehrsunfälle im Freistaat auf zu schnelles Fahren zurückzuführen. Dabei seien 215 Menschen getötet worden. "Offenbar sind immer noch zu viele Unbelehrbare unterwegs", beklagte der Innenminister. Es gehe bei der Aktion nicht darum, möglichst viele Autofahrer zur Kasse zu bitten, sagte er. "Wir wollen das Problembewusstsein der Autofahrer für zu hohe Geschwindigkeit schärfen. Ziel unserer Aktion ist, bewusst den Fuß vom Gas zu nehmen, am besten dauerhaft."

Vor wenigen Wochen, zur Präsentation der Verkehrsunfallstatistik 2016, hatte Herrmann zwar auf einen deutlichen Rückgang der Verkehrstoten innerhalb von fünf Jahre verweisen können. So verloren im vergangenen Jahr 616 Menschen im Straßenverkehr ihr Leben, damit ist die Zahl in dem Zeitraum um gut ein Fünftel gesunken (2011: 780). 2016 war die Zahl aller Verkehrsunfälle sowie die der Verletzten in Bayern jedoch gestiegen, außerdem gab es zwei Unfalltote mehr als im Vorjahr. Insgesamt registrierte die Polizei 398 100 Verkehrsunfälle, das waren 1,8 Prozent mehr als 2015. Neben der häufig überhöhten Geschwindigkeit gehen die Behörden davon aus, dass "immer mehr Unfälle durch Ablenkung am Steuer verursacht werden". Wie Minister Herrmann bei der Präsentation der Statistik sagte, war 2016 darüber hinaus fast jeder fünfte tödlich verunglückte Autoinsasse nicht angeschnallt. Dieser Leichtsinn habe 60 Menschen das Leben gekostet.

© SZ vom 18.04.2017 / dpa, ojo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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