Prozessauftakt in Nürnberg:Großvater mit Fleischklopfer getötet

Weil dieser ihm kein Geld geben wollte, soll ein 37 Jahre alter Koch seinem Großvater grausam den Schädel eingeschlagen haben - mit einem Fleischklopfer. Der Pensionär war in Nürnberg als "Engel der Alten" bekannt.

Weil er seinen Großvater mit einem Fleischklopfer erschlagen haben soll, muss sich ein 37-Jähriger von diesem Dienstag an vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth wegen Mordes verantworten.

Landgericht, Hammer, Mordprozess, dpa

Vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth muss sich ein 37-Jähriger wegen Mordvorwurfs verantworten. Er soll seinen Großvater getötet haben. Das Urteil wird für den 10. Mai erwartet.

(Foto: Foto: dpa)

Die Staatsanwaltschaft wirft dem bisher nicht vorbestraften Mann vor, den 84-jährigen Pensionär im Februar 2009 in dessen Nürnberger Wohnung heimtückisch ermordet zu haben. Den Ermittlungen zufolge schlug der Angeklagte aus Wut mit mindestens 25 Schlägen von hinten auf den Schädel seines Großvaters ein und tötete ihn, weil dieser ihm Geld verweigert hatte.

Nach Angaben des Gerichtssprechers Thomas Koch hat der Enkel die Tat zwar gestanden, aber das Motiv bestritten.

"Er erklärte, es sei bei dem Gespräch nicht um Geld, sondern um seinen Wegzug aus Nürnberg gegangen und der Großvater habe ihn als "Versager" tituliert", sagte der Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur ddp. Daraufhin sei er "ausgetickt". Der arbeitslose und berufsunfähige Koch soll über seine Verhältnisse gelebt, unter anderem ein Pferd für 8000 Euro gekauft haben.

Sein Opfer, ein pensionierter Polizei-Beamter, war in Nürnberg bekannt als "Engel der Alten". Er sammelte Spenden für alte, kranke und behinderte Menschen und veranstaltete Benefizkonzerte, mit denen er im Laufe der Jahre Hunderttausende Euro zusammenbrachte.

Für das Verfahren sind drei Prozesstage geplant, ein Urteil soll am 10. Mai gefällt werden.

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