Prozess um Mordversuch an Mutter:Es sollte nur ein Denkzettel sein

Es geht um versuchten Mord an der Mutter: Eine 17-Jährige ist angeklagt, auf die schlafende Frau mit einer Weinflasche eingeschlagen zu haben. Auch ihr Vater soll auf die 48-Jährige eingeprügelt haben. Während der Vater die Tat bestreitet, legt die Tochter ein Geständnis ab.

Im Prozess um den Mordversuch an einer 48 Jahre alten Frau im schwäbischen Senden hat die angeklagte Tochter vor dem Landgericht Memmingen ein Geständnis abgelegt. Die 17-Jährige gab am Donnerstag nach Angaben des Verteidigers ihres mitangeklagten Vaters an, ihrer Mutter mit einer Weinflasche auf den Kopf geschlagen zu haben.

Der Tat sei ein Streit zwischen den beiden Frauen und dem damals 13-jährigen Sohn vorausgegangen, sagte sie demnach unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Tochter habe ihrer Mutter einen Denkzettel verpassen wollen.

Der Ehemann hat eine Tatbeteiligung bestritten. Der 46-Jährige ließ zu Beginn der Verhandlung durch seinen Verteidiger erklären, dass er seine Ehefrau nicht verletzt hat. Stattdessen habe er den Notarzt alarmiert. Dennoch nehme er eine moralische Schuld auf sich. "Der Schlüssel für diese Tat liegt tief in der Seele dieser Familie verborgen", sagte der Anwalt.

Die Staatsanwaltschaft wirft Vater und Tochter versuchten Mord vor. In der Nacht zum 28. Januar dieses Jahres soll zunächst die Tochter mit einer vollen Weinflasche auf den Kopf der schlafenden Mutter eingeschlagen haben. Als ihr Vater kurz darauf von einem Kneipenbesuch nach Hause kam und das Opfer blutüberströmt im Bett liegen sah, soll er nach Ansicht der Anklagebehörde versucht haben, das Werk der Tochter zu vollenden. Die Frau überlebte die Attacke mit schweren Hirnverletzungen und ist heute noch teilweise gelähmt.

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