Das Motiv der Bluttat waren Drogenschulden und Bedrohungen: Ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod eines 21 Jahre alten Mannes in Kaufbeuren sind drei drogenabhängige junge Männer zu langen Jugendstrafen verurteilt worden. Der 19-jährige Haupttäter muss wegen Mordes für neun Jahre ins Gefängnis. "Es gibt keinerlei Zweifel an seiner Täterschaft", sagte der Vorsitzende Richter des Landgerichts Kempten am Donnerstag in seiner Urteilsbegründung. Der zwei Jahre älterer Bruder des Täters und ein 19-jähriger Freund wurden wegen Beihilfe zum Mord verurteilt. Der Ältere erhielt sechseinhalb Jahre Jugendhaft, der Jüngere fünf Jahre und neun Monate. Alle drei Angeklagten sollen einen Teil der Haftzeit in Entziehungsanstalten verbringen.
Sie wollten die Leiche in der Badewanne verbrennen, aber der Versuch misslang
Mit "massiver Wut und unbedingtem Tötungswillen" stach der Hauptangeklagte nach Überzeugung des Gerichts am 4. Juli 2015 in seiner Wohnung 16-mal mit einem Messer auf das schlafende Opfer ein. Wie der Richter sagte, sei dessen Beseitigung "eine gute Lösung" gewesen, um sich von Schulden zu befreien. Der Bekannte, der zeitweise mit den drei Angeklagten zusammen wohnte, hatte diese mit Drogen versorgt und danach unter Druck gesetzt. Die Schulden sollen knapp 4000 Euro betragen haben. "Er war untragbar geworden", fasste der Richter die Situation in Worte.
Das Trio hatte die Tat genau geplant. Sogar das Datum, der Unabhängigkeitstag in den USA, war bewusst ausgewählt worden, "als symbolischer Tag", so der Richter. Die beiden Mitangeklagten halfen später bei der Beseitigung der Leiche. Zunächst versuchten sie, den Toten zu verbrennen. Sie legten ihn in die Badewanne, überschütteten ihn mit Benzin und zündeten ihn an. Da dies misslang, trugen sie die Leiche nachts aus dem Haus und legten sie im Fluss Wertach ab. Dort entdeckte ein Angler den leblosen Körper. Der Haupttäter hatte in der Verhandlung zu den Vorwürfen geschwiegen. In seinem Schlusswort zeigte er Reue: "Es tut mir wahnsinnig leid."