Prozess in Würzburg:Lautstarker Tierschutz

Mit Hilfe eines Megafons lasen Tierschützer im Büro des Uni-Präsidenten ein Flugblatt vor. Dafür stehen sie nun vor Gericht. Der Grund: Die Sekretärin habe ein Lärmtrauma davongetragen.

Würzburger Tierversuchsgegner müssen sich am heutigen Montag wegen Beleidigung und Körperverletzung vor Gericht verantworten. Die Aktionskünstlerin Heike Pauline Grauf und ihre Straßentheatergruppe "Maulauf!" waren im Oktober 2006 - als Hase und Wissenschaftler verkleidet - unangemeldet im Büro des Uni-Präsidenten Axel Haase erschienen.

Auf einem Flugblatt wurde Haase als Unterstützer von Tierversuchen an der Universität gebrandmarkt. Ihm wurden unter anderem Geldgier, Ignoranz und Gefühlskälte vorgeworfen. Der Uni-Präsident erstattete Strafanzeige wegen Beleidigung.

Die Sekretärin von Haase zeigte die Eindringlinge wegen fahrlässiger Körperverletzung an. Die Protestierer hatten das Flugblatt mit Hilfe eines Megafons verlesen, dadurch soll die Sekretärin Ohrenschmerzen und ein Lärmtrauma davongetragen haben.

Die vier Beschuldigten berufen sich auf die Meinungs- und Kunstfreiheit und fordern einen Freispruch. Eine Einstellung des Verfahrens gegen Zahlung einer Geldauflage hatten sie abgelehnt.

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