Prozess in Würzburg:38-Jähriger weist Missbrauchs-Vorwürfe zurück

Aussage steht gegen Aussage: Ein Mann steht vor Gericht, weil er eine seiner beiden Töchter missbraucht haben soll und bestreitet die Tat. Das Treffen mit ihr sei "harmonisch" verlaufen. Die Staatsanwaltschaft sieht das völlig anders.

Ein 38-Jähriger hat vor dem Landgericht Würzburg den schweren sexuellen Missbrauch seiner kleinen Tochter bestritten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, sich Anfang 2012 während eines Wochenendbesuchs seiner beiden Töchter an dem damals acht oder neun Jahre alten Mädchen vergangen zu haben. "Wir haben hier ganz grob gesagt eine Situation Aussage gegen Aussage", sagte der Vorsitzende Richter Michael Schaller beim Prozessauftakt am Freitag.

Der Anklage zufolge hatte das Kind in der fraglichen Nacht bei dem Mann im Bett geschlafen. Bei dem Übergriff soll es auch zum Geschlechtsverkehr gekommen sein. Der 38-Jährige soll das Mädchen geschlagen haben, um seinen Widerstand zu brechen. Er war damals bereits seit zwei Jahren von der Mutter des Mädchens geschieden. Der Mann saß zeitweise im Gefängnis und sah seine Kinder daher nur selten.

Nach seiner Freilassung hatten die Töchter ihn an jeweils einem Wochenende im Februar und März 2012 in seiner Wohnung im Landkreis Würzburg besucht. Vermutlich beim zweiten Besuch habe er das Mädchen missbraucht, sagte der Staatsanwalt.

Der Angeklagte betonte dagegen, das Wochenende sei harmonisch verlaufen. Er habe es nicht fassen können, als er von der Anzeige erfuhr. Der Mann sitzt seit einem halben Jahr in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind fünf Verhandlungstage vorgesehen.

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