Prozess in Weiden:Acht Jahre Haft für Totschlag

Todkranke erschossen - Ex-Mann vor Gericht

Der ehemalige Bauunternehmer vor dem Landgericht Weiden.

(Foto: dpa)

Er soll drei Mal auf seine todkranke Ex-Frau geschossen haben. Nun ist das Urteil in Weiden gefallen: Der 64-jährige Angeklagte muss wegen Totschlags für acht Jahre ins Gefängnis.

  • Ein 64-Jähriger stand in Weiden vor Gericht, weil er seine todkranke Ex-Frau erschossen haben soll.
  • Der Mann wurde vom Landgericht Weiden zu acht Jahren Haft verurteilt.

Landgericht Weiden spricht den 64-Jährigen schuldig

Die tödlichen Schüsse auf seine unheilbar kranke Ex-Frau muss ein 64 Jahre alter Mann mit acht Jahren Haft büßen. Das Landgericht Weiden sprach den Mann am Donnerstag unter anderem wegen Totschlags schuldig und folgte damit dem Strafantrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung war dagegen von Tötung auf Verlangen ausgegangen und hatte eine milde Strafe gefordert.

Nach Überzeugung des Gerichts hatte der Mann im vergangenen Oktober die unheilbar an Krebs erkrankte 61-Jährige mit drei Kopfschüssen umgebracht. Das Paar hatte trotz der Scheidung in Weiden zusammengelebt. Die Frau hatte wegen ihrer schweren Krankheit nur noch eine Lebenserwartung von wenigen Wochen oder Monaten.

Der Mann hatte bei der Bluttat Handschuhe getragen

Ein Gutachten des Landeskriminalamtes hatte zweifelsfrei erwiesen, dass der Mann alle drei Schüsse abgefeuert habe. Der 64-Jährige hatte dagegen zu Protokoll gegeben, seine Ex-Frau habe den ersten Schuss abgegeben. In dem Gutachten wurde zudem festgestellt, dass der Mann bei der Bluttat Handschuhe getragen hatte.

Nach der Tat war der Angeklagte mit 175 000 Euro, Goldmünzen, und Wertsachen nach München gefahren und hatte sich mit der Nichte seiner Ex-Frau getroffen, die als Alleinerbin eingesetzt war. Laut Anklage hatte er ihr mitgeteilt, dass seine Ex-Frau sich selbst erschossen habe. Zur Übergabe der Wertsachen und des Geldes kam es nicht. Der 64-Jährige wurde wenig später in einer Tiefgarage in München festgenommen.

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