Ein angeklagter 31-Jähriger ist zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Er hatte bestritten, seiner schwangeren Ex-Freundin ein Abtreibungsmittel ins Essen gemischt zu haben. Es sei schon immer sein Traum gewesen, Kinder zu haben, sagte der Mann vor dem Amtsgericht in Ansbach. Seiner Ansicht nach wolle sich seine eifersüchtige Ex-Freundin mit den Vorwürfen an ihm rächen. Wie das Medikament in sein Auto kam, könne er nicht sagen.
Seine damalige Freundin hatte die Pillen nach eigenen Angaben unter dem Autositz im Wagen des Mannes gefunden und ein Foto davon gemacht. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hat der Mann seiner damaligen Freundin heimlich die Abtreibungspille ins Essen gemischt. Statt den ganzen Snack - einen Wrap - zu verspeisen, aß die Frau allerdings nur einen Teil davon. Und das trotz der wiederholten Aufforderung ihres damaligen Lebensgefährten, alles zu essen.
Der Vorfall soll sich im Sommer 2016 in der gemeinsamen Wohnung des Paars in Dietenhofen im Landkreis Ansbach zugetragen haben. Nachdem sie die Pillen gefunden habe, hätten sie und ihre Mutter einen Anwalt kontaktiert und sie sei ins Krankenhaus gegangen, sagte die Frau vor Gericht aus.
Mitte September 2016 brachte sie dann das Kind zu Welt. Es sei äußerlich gesund, habe allerdings Probleme mit Puls und Atmung und müsse daher mit einem Überwachungsmonitor schlafen. Im Dezember 2016 gab die Frau nach eigener Aussage eine Haarprobe ab. Laut einem Gutachten von Juni 2017 hatte sie das Medikament im Blut.
Ihr früherer Lebensgefährte sei im Jahr 2016 mit einem Freund zu einem Tagesausflug nach Tschechien gefahren, zu dem sie nicht habe mitkommen dürfen, sagte die Frau. Sie denke, dass ihr Ex-Freund sich die Pille dort auf dem Schwarzmarkt besorgt habe.