Politik:FDP-Landeschef tritt nicht mehr an

Albert Duin schlägt als Nachfolger Generalsekretär Daniel Föst vor

Albert Duin wird auf dem Parteitag der Liberalen im November nicht mehr als FDP-Landeschef antreten. Er habe mit dem zweitbesten Ergebnis der FDP in Bayern bei Bundestagswahlen so viel erreicht, sagt der 64-Jährige. Jetzt sei es an der Zeit, den Staffelstab weiterzugeben. Als seinen Nachfolger schlägt er Generalsekretär und Bundestagsabgeordneten Daniel Föst, 41, vor. "Ich bin bereit", sagt Föst. Er habe die Partei in den vergangenen vier Jahren zusammen mit Duin wieder aufgebaut und als Spitzenkandidat in Bayern einen erfolgreichen Wahlkampf geführt.

Schon länger hatte Duin Kritiker in der Partei, nach der Bundestagswahl stieg der Druck auf ihn. Einige sprachen ihm die nötige Professionalität ab, die FDP wieder in den Landtag zu führen. Sie störten sich an Duins Neigung zu unüberlegten Aussagen und Posts im Internet etwa zur Asylpolitik oder den Verhandlungen über eine Jamaika-Koalition in Berlin. Viele erwarteten auf dem kommenden Parteitag eine Kampfkandidatur des unterfränkischen Bundestagsabgeordneten Karsten Klein. Auch Duin habe gespürt, dass es für ihn eng werden könnte, sagt ein Parteimitglied. Mit der jetzigen Einigung aber scheint der Führungsstreit um den Landesvorsitz beigelegt zu sein. Karsten Klein kündigte an, nicht anzutreten und Föst als Landeschef zu unterstützen. Er selbst werde als Stellvertreter kandidieren.

Duin dagegen betont, seine Entscheidung habe mit der Kritik an seiner Person nichts zu tun. Es sei sein Ziel, die FDP als Spitzenkandidat in den Landtag zu führen. Darauf wolle er sich ganz konzentrieren. Ein Teil der FDP aber steht weiterhin nicht hinter ihm. Ohne das Amt des Landesvorsitzenden im Rücken werde eine Kandidatur schwieriger werden, sagt einer. Duin aber setzt auf die Basis. Die Partei denkt darüber nach, ihren Spitzenkandidaten durch eine Urwahl zu bestimmen. Noch gibt es neben Duin keine weiteren Bewerber. Dafür sei es viel zu früh, sagt der ehemalige Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch. Dem 71-Jährigen, der wieder für den Landtag kandidieren will, werden Ambitionen auf eine Spitzenkandidatur nachgesagt. Damit würden zwei Bewerber aus München antreten.

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