Philologenverband:Mittelmäßiges Zeugnis für Spaenles G-9-Pläne

Kultusminister Spaenle will am Gymnasium eigene G9-Züge zulassen. Doch beim Bayerischen Philologenverband stoßen die Pläne auf Kritik. Die CSU sei nicht bereit, "das Gymnasium vom G9 her zu denken".

Der Bayerische Philologenverband (bpv) stellt den Vorschlägen von Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) für die Gymnasialreform nur ein mittelmäßiges Zeugnis. Man bewerte die Ideen "sehr zwiespältig", sagte Verbandschef Max Schmidt am Wochenende in München.

Als Fortschritt wertete Schmidt die erstmalige Bereitschaft der CSU, eigene G-9-Züge zuzulassen. "Ich gebe zu, die CSU hat sich bewegt und einen grundlegenden Schritt hin zum G 9 gemacht", sagte er. "Es soll für die Schüler offenbar eine echte Möglichkeit geben, sich für eine längere Gymnasialzeit zu entscheiden." Das sei jedenfalls ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem Flexibilisierungsjahr.

Schmidt kritisierte allerdings, dass die CSU weiterhin nicht bereit sei, "das Gymnasium vom G 9 her zu denken". Der Verband hatte sich für eine solche grundsätzliche Rückkehr zum G 9 ausgesprochen. "Die CSU sagt leider, wir bleiben bei dem, was wir jetzt seit einem Jahrzehnt vehement verteidigen - also beim G 8 als Regel", sagte Schmidt.

Spaenle hatte am Freitag erstmals die CSU-Pläne für das Gymnasium konkretisiert. Demnach will die CSU grundsätzlich beim achtjährigen Gymnasium bleiben, aber G-9-Züge ermöglichen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: