Passau:Schweres Unwetter hinterlässt hohe Schäden

Unwetter Mittelfranken

Diese Wohnwagen sind in Fürth umgekippt.

(Foto: Reporter24/dpa)

Das schwere Unwetter über Bayern mit Starkregen, Gewittern und zum Teil orkanartigen Sturmböen hat am Freitagabend eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Zahlreiche Menschen wurden verletzt, zwei Menschen starben während der Aufräumarbeiten. Im Landkreis Passau wurde Katastrophenalarm ausgelöst, der noch am Sonntag Bestand hatte. Das Unwetter hat dort ganze Landstriche verwüstet. Landrat Franz Meyer beriet sich am Sonntagvormittag im Landratsamt mit dem Krisenstab über das weitere Vorgehen. "Man ist schockiert, wenn man sieht, dass auf manchen Flächen quadratkilometerweise kein Wald mehr steht. Ein Bild, das ich bisher noch nie so gesehen habe", sagte Mayer. Insgesamt sei im nördlichen Landkreis eine Fläche von 402 Quadratkilometern betroffen. Viele Waldbauern müssten wohl um ihre Existenz bangen. Die Behörden warnten weiter davor, Wälder zu betreten. Im Zuge der Aufräumarbeiten im Landkreis Passau hat es zwei Todesfälle gegeben. Laut einem Sprecher des Landratsamtes war ein Dachdecker im Bereich Pocking von einem Dach gestürzt und gestorben. Ursache sei ein gesundheitliches Problem gewesen. Zudem wurde ein 94-Jähriger im Raum Hauzenberg verletzt neben einer Leiter gefunden. Er starb später in einem Krankenhaus.

Auch in anderen Regionen hatte das Unwetter gravierende Folgen: So wurde am Samstag der letzte Tag des Chiemsee-Summer-Festivals in Übersee (Landkreis Traunstein) abgesagt. In Neustadt an der Donau fuhr ein Zug auf einen Baum. Die Einsatzkräfte mussten 20 Fahrgäste und den Zugführer befreien. Bei Siegsdorf (Landkreis Traunstein) mussten Feuerwehrkräfte einen Zug erden, nachdem dieser im Bereich einer herabgerissenen Stromleitung stehen geblieben war. Die etwa 90 Fahrgäste wurden in einer Turnhalle untergebracht. Der Bahnverkehr war gerade in Ober- und Niederbayern am Samstag auf vielen Strecken wegen Ästen und Bäumen auf den Gleisen beeinträchtigt.

In Kirchdorf im Wald (Landkreis Regen) erlitt ein Musiker im Bierzelt einen Stromschlag. Ein Blitz hatte ins Zelt eingeschlagen. In Günzburg wurde das Volksfestgelände mit bis zu 5000 Besuchern vorsorglich geräumt. Im oberfränkischen Meeder (Landkreis Coburg) riss der Sturm eine Wanderhütte mit und schleuderte sie auf die A 73.

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