Parteitag in Amberg:Daniel Föst ist neuer FDP-Chef in Bayern

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Der neue Landesvorsitzende der FDP in Bayern, Daniel Föst. (Foto: dpa)
  • Die Bayern-FDP hat einen neuen Vorsitzenden: den bisherigen Generalsekretär Daniel Föst.
  • Auf dem Parteitag in Amberg wurde der 41-Jährige mit klarer Mehrheit gewählt.
  • Sein Amtsvorgänger Albert Duin will sich nun auf den Wahlkampf als FDP-Spitzenkandidat vor den Landtagswahlen konzentrieren.

Daniel Föst ist der neue Parteichef der FDP in Bayern. Mit 78,76 Prozent der Stimmen wählten die bayerischen Liberalen ihn auf dem Parteitag in Amberg am Samstag zu ihrem neuen Landesvorsitzenden.

Der 41-Jährige, der sich auf Twitter als "selbständig, Whisky-Sammler, Kochbuch-Leser, Familienmensch" beschreibt, war bislang Generalsekretär der Bayern-FDP gewesen. Dieses Amt wird künftig der neu gewählte Norbert Hoffmann übernehmen, der auf dem Parteitag 85 Prozent der Stimmen erhielt.

Keine Angst vor Neuwahlen

Als Kandidat für den Parteivorsitz vorgeschlagen wurde Föst von seinem Amtsvorgänger Albert Duin, der nicht zur Wiederwahl antrat. Duin will sich nunmehr als Spitzenkandidat der FDP auf die Landtagswahl 2018 konzentrieren. Ziel ist der Wiedereinzug ins Landesparlament: Bei der letzten Wahl 2013 war die FDP mit 3,3 Prozent aus dem Landtag geflogen.

Föst mahnte die rund 400 Delegierten des Parteitags, sich nicht auf dem jüngsten Wahlerfolg der FDP auszuruhen: bei der Bundestagswahl hatte die Partei in Bayern 10,2 Prozent erreicht. "Wer sich zurücklehnt, entflammt ein Strohfeuer", sagte der 41-Jährige. Es gelte, die FDP zur festen Kraft im Freistaat zu machen.

Mit Blick auf die Jamaika-Sondierungsgespräche warnte Föst vor einem Profilverlust seiner Partei. Die FDP habe zwar keine Angst vor der Regierungsverantwortung, übernehme sie aber nicht um jeden Preis. Wenn die Partei ihre Ziele nicht umsetzen könne, "dann gehen wir in die Opposition", erklärte Föst. "Und wenn es keine Regierung gibt, dann gibt es eben Neuwahlen - davor haben wir auch keine Angst."

Hintergrund: Duin unter Druck

Fösts Amtsvorgänger Duin hatte schon länger Kritiker in der Partei gehabt und stand seit der Bundestagswahl im September zusätzlich unter Druck. Einige sprachen ihm die nötige Professionalität ab, die FDP wieder in den Landtag zu führen. Sie störten sich an Duins Neigung zu unüberlegten Aussagen und Posts im Internet, etwa zur Asylpolitik oder den Verhandlungen über eine Jamaika-Koalition in Berlin.

Ein Konkurrent um den Parteivorsitz hätte für Föst der fränkische Bundestagsabgeordnete Karsten Klein sein können: Viele hatten vor dem Parteitag mit einer Kampfkandidatur gerechnet. Klein kündigte jedoch an, Fösts Nominierung zu unterstützen und selbst als Stellvertreter zu kandidieren. Gemeinsam mit Britta Dassler und Gabriele Neff wurde er in den Vize-Landesvorsitz gewählt.

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Als seinen Nachfolger schlägt er den jetzigen Generalsekretär und Bundestagsabgeordneten Daniel Föst vor. Albert Duin hatte schon länger Kritiker in der Partei.

Von Lisa Schnell

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