Opposition kritisiert:"Alles fixiert auf das Grundschulabitur"

Pünktlich zur Ausgabe der Übertrittszeugnisse an die Viertklässler in Bayern haben SPD und Grüne erneut und vehement deren Abschaffung gefordert. Der Grünen-Bildungsexperte Thomas Gehring sprach am Montag von einem immensen Druck, der auf Schülern, Eltern und Lehrern laste. "In der vierten Klasse ist alles fixiert auf das ,Grundschulabitur'", sagte er, eine sinnvolle pädagogische Arbeit sei oft nicht mehr möglich. Gehring plädierte stattdessen dafür, dass Eltern frei über die weiterführende Schule für ihr Kind entscheiden können. Martin Güll (SPD) stimmt ihm zu: "Oftmals hängt es an Zehntelstellen des Notenschnitts, ob die Kinder ein Gymnasium oder die Realschule besuchen dürfen. Das kann nicht sein", sagte er. Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) wies die Forderungen zurück. Er argumentierte unter Verweis auf eine entsprechende Studie, dies würde zulasten von Kindern aus "bildungsfernen Schichten" gehen - weil dort die Eltern oftmals keinen Übertritt aufs Gymnasium wollten. Günther Felbinger (Freie Wähler) erklärte, es helfe nicht weiter, die Zeugnisse komplett zu verteufeln. Diese bildeten "eine Richtschnur, damit Kinder an weiterführenden Schulen nicht überfordert werden". Bei einem Notendurchschnitt in den Fächern Deutsch, Mathematik sowie Heimat- und Sachunterricht bis einschließlich 2,33 bekommen Schüler eine Empfehlung fürs Gymnasium und bis 2,66 für die Realschule.

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