Online-Petition:Nach Protest: Ministerium zieht Termin für Abi-Noten vor

Die Abiturienten hätten heuer sonst nur zwei Tage Zeit gehabt, um sich für Nachprüfungen vorzubereiten. Das Nachsehen haben nun die Lehrer.

Von Anna Günther, München

Ein Beispiel für gelebte Demokratie haben die angehenden bayerischen Abiturienten abgeliefert: Sie protestierten gegen den Termin, an dem die Abiturnoten bekannt gegeben werden, und erstellten eine Online-Petition. Innerhalb weniger Tage unterzeichneten 25 000 Unterstützer.

Das Kultusministerium gab am Donnerstagnachmittag nach. Denn "nach eingehender Prüfung wurde als neuer Eröffnungstermin der Ergebnisse Freitagnachmittag, 02.06.2017, festgelegt", teilte eine Sprecherin auf Nachfrage mit. Die Ergebnisse werden nun vor den Pfingstferien verkündet, damit haben all jene Schüler, bei denen es knapp wird, zwei Wochen Zeit, um für die Nachprüfungen zu lernen.

Bildung
:Ist das bayerische Abitur noch sicher?

Weder Lehrer noch Schüler dürfen vor den Abschlussprüfungen die Aufgaben kennen. So weit die Theorie. Der jüngste Fall eines Gymnasiasten aus der Oberpfalz zeigt die Schwächen des Systems.

Von Anna Günther

Das Ministerium wollte die Noten "aus pädagogischen Erwägungen" erst nach den Ferien verkünden, wodurch den Abiturienten zwei Tage Vorbereitungszeit geblieben wären. Das sei ungerecht, weil frühere Jahrgänge oft mehr Zeit hatten, kritisierten die Schülersprecher. Im Ministerium verweist man darauf, dass Pfingsten heuer sehr spät liegt, was ungünstig für die Abiturprüfungen sei. Das Nachsehen haben nun die Lehrer, denn sie hätten von den Ferien profitiert. Nun müssen alle schriftlichen und mündlichen Abiturprüfungen vor den Ferien korrigiert sein.

© SZ vom 10.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: