Oerlenbach:Windpark geht trotz Abstandsregel in Betrieb

Nach dreijähriger Planung und neun Monaten Bauzeit ist jetzt im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen der Windpark Oerlenbach in Betrieb gegangen. Die drei Windräder mit jeweils 3,3 Megawatt Leistung und einer Gesamthöhe von jeweils 200 Metern produzieren ungefähr 20 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr, was dem Bedarf von 6000 Haushalten entspricht. Der Windpark hat zwei Besonderheiten: Er ist einer der ersten, wenn nicht überhaupt der erste, der das 10-H-Gesetz von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) unterlaufen hat. Nach dem Abstandsgesetz müsste er mindestens 2000 Meter von der nächsten Wohnsiedlung entfernt liegen. Oerlenbach hat aber die Ausnahmeregelung in dem Gesetz genutzt, wonach Windparks dann näher an Siedlungen stehen dürfen, wenn die jeweilige Kommune einen besonderen Bebauungsplan dafür erlässt. Das hat Oerlenbach getan, ein Windrad konnte deshalb in nur 860 Meter Entfernung zur nächsten Siedlung aufgestellt werden. Die andere Besonderheit ist der Planer und Betreiber. Es handelt sich um die Energieallianz Bayern, einen Zusammenschluss von 37, meist kleinen kommunalen Energieversorgern aus Bayern mit Sitz in Hallbergmoos bei München. Kaum ist der Windpark in Betrieb, plant die Energieallianz schon dessen Erweiterung: Südlich der drei Windräder sollen möglichst rasch zwei weitere Anlagen aufgestellt werden.

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